Die Waffe eine Woche lang nicht angefasst
Denise Herrmann geht trotz durchwachsener Schießleistungen optimistisch in die WM
Pokljuka Ex-Weltmeisterin Denise Herrmann lässt sich von ihren durchwachsenen Schießleistungen in dieser Saison kurz vor der Biathlon-WM nicht stressen. „Man verlernt das grundsätzlich ja nicht und muss auch mal wieder auf das vertrauen, was man eigentlich kann“, sagte die 32-Jährige vor dem Höhepunkt des Winters, der am Mittwoch im slowenischen Pokljuka beginnt. In der Vorbereitung habe sie ihre Waffe nach dem letzten Weltcup Ende Januar in Antholz eine Woche „gar nicht angefasst“, ehe es zum letzten Trainingslager nach Österreich ging. „So ein kleiner Reset und das Formatieren der Festplatte ist manchmal ganz gut“, sagte Herrmann. Die Sächsin wollte in dieser Saison um den Sieg im Gesamtweltcup mitkämpfen, liegt als Zwölfte aber weit zurück.
Ein Fehler sei es jedoch nicht gewesen, diesen Anspruch so klar zu formulieren. „Wenn man Dritte im Gesamtweltcup war, muss es das Ziel sein, das zu bestätigen oder besser zu sein“, sagte die Ex-Langläuferin. Ihr seien bislang jedoch „ein paar zu viele Patzer passiert“, sagte Herrmann und hofft nun vor der WM, „dass die Zeit, die ich mir gerade gegeben habe, ausreicht, damit ich wieder mental frisch bin“.
Herrmann hat beste Erinnerungen an Pokljuka: Im Vorjahr gewann sie dort das Einzel ohne Schießfehler und feierte zudem im Dezember 2016 ihre Weltcup-Premiere bei den Skijägern in Slowenien. Zum Start der Weltmeisterschaft steht am Mittwoch (15 Uhr/ ARD und Eurosport) die Mixedstaffel auf dem Programm, am Samstag folgt für die Frauen im Sprint über 7,5 Kilometer das erste Einzelrennen.
Am Sonntag gab der DSV bekannt, welche Biathleten nominiert sind. Bei den Frauen sind das neben Herrmann Maren Hammerschmidt, Janina Hettich, Vanessa Hinz und Franziska Preuß. Bei den Männern werden Benedikt Doll, Johannes Kühn, Erik Lesser, Arnd Peiffer und Roman Rees an den Start gehen. „Das Team hat eine gute Leistungsfähigkeit und ein gutes Niveau erreicht. Unser Manko war, dass wir es bisher mit zu wenig Konstanz abrufen konnten. Das hat uns ein Stück weit limitiert“, sagte Bundestrainer Mark Kirchner.