Neue Idee für die Stadtmühle
Seit Jahren befindet sich die Stadtmühle im Besitz der Stadt. Warum dort nun nicht das Archiv einzieht, sondern ein ganz anderes Konzept verfolgt wird
Donauwörth Seit dem 1. Juli 2007 befindet sich die Stadtmühle an der Wörnitz im Besitz der Stadt Donauwörth. Damals konnte das zweistöckige Wohngebäude mit angrenzendem fünfstöckigem Lagerturm von einer Erbengemeinschaft erworben werden. Während im Wasserwerk drei Turbinen aus der Wörnitz Strom erzeugen, ist seit mittlerweile 14 Jahren die Frage offen, was denn mit dem schönen Herrschaftshaus passieren soll. Seitdem steht es leer und ist längst für einige Donauwörther Sinnbild für den Stillstand in der Stadt geworden.
Lange Zeit hatte der ehemalige Stadtarchivar Ottmar Seuffert die Hoffnung, das Archiv könnte in der Stadtmühle eine neue Bleibe finden und zugleich mehr Platz erhalten. Doch die Beschaffenheit des Hauses ist dafür nicht geeignet. Die Statik passt nicht, und auch in Sachen Feuchtigkeit und Temperatur ist das Gebäude nicht ideal oder müsste kostenintensiv umgerüstet werden. Vermutlich ist ein Archiv, das bei vielen Dokumenten sowieso schon mit Schimmelbefall kämpft, so nahe am Wasser nicht ideal.
Doch der Wille aus der Stadtetwas zu machen, ist wieder neu entflammt. In der Klausurtagung des seit März bestehenden Stadtrates wurde die Idee entwickelt, aus dem Wohngebäude mit etwa 350 Quadratmetern ein Haus der Vereine zu machen. „Es gibt einige Vereine, die Bedarf an Flächen haben, und die Stadtmühle wäre eine Möglichkeit, verschiedene Gruppen in einem Haus unterzubringen und zugleich Synergien zu bilden“, sagt Oberbürgermeister Jürgen Sorré. Er spricht von einer „Idee, die wir ernsthaft verfolgen wollen, aber noch ganz am Anfang steht“. Es geht aktuell darum, bei den verschiedenen Vereinen überhaupt zu erfragen, was dort gebraucht wird, beispielsweise Lageroder Probenräume. Die Verwaltung ist damit beauftragt, und im Kulturund Sozialausschuss der Stadt wird das Projekt weiterverfolgt.
Doch der Oberbürgermeister macht Hoffnung, dass der jahrelanmühle ge Leerstand bald ein Ende haben könnte. Das Gebäude selbst sei nämlich in „vernünftigem Zustand“.
Es stehe keine grundsätzliche Sanierung an, sondern das Gebäude könnte im verträglichen Kostenrahmen wohl funktionell hergerichtet werden und dann auch genutzt werden. „Wir könnten einen Anfang machen und dann mittel- bis langfristig für den Komplex eine Vision entwickeln“, sagt Sorré.