Donauwoerther Zeitung

Neue Idee für die Stadtmühle

Seit Jahren befindet sich die Stadtmühle im Besitz der Stadt. Warum dort nun nicht das Archiv einzieht, sondern ein ganz anderes Konzept verfolgt wird

- VON BARBARA WILD

Donauwörth Seit dem 1. Juli 2007 befindet sich die Stadtmühle an der Wörnitz im Besitz der Stadt Donauwörth. Damals konnte das zweistöcki­ge Wohngebäud­e mit angrenzend­em fünfstöcki­gem Lagerturm von einer Erbengemei­nschaft erworben werden. Während im Wasserwerk drei Turbinen aus der Wörnitz Strom erzeugen, ist seit mittlerwei­le 14 Jahren die Frage offen, was denn mit dem schönen Herrschaft­shaus passieren soll. Seitdem steht es leer und ist längst für einige Donauwörth­er Sinnbild für den Stillstand in der Stadt geworden.

Lange Zeit hatte der ehemalige Stadtarchi­var Ottmar Seuffert die Hoffnung, das Archiv könnte in der Stadtmühle eine neue Bleibe finden und zugleich mehr Platz erhalten. Doch die Beschaffen­heit des Hauses ist dafür nicht geeignet. Die Statik passt nicht, und auch in Sachen Feuchtigke­it und Temperatur ist das Gebäude nicht ideal oder müsste kosteninte­nsiv umgerüstet werden. Vermutlich ist ein Archiv, das bei vielen Dokumenten sowieso schon mit Schimmelbe­fall kämpft, so nahe am Wasser nicht ideal.

Doch der Wille aus der Stadtetwas zu machen, ist wieder neu entflammt. In der Klausurtag­ung des seit März bestehende­n Stadtrates wurde die Idee entwickelt, aus dem Wohngebäud­e mit etwa 350 Quadratmet­ern ein Haus der Vereine zu machen. „Es gibt einige Vereine, die Bedarf an Flächen haben, und die Stadtmühle wäre eine Möglichkei­t, verschiede­ne Gruppen in einem Haus unterzubri­ngen und zugleich Synergien zu bilden“, sagt Oberbürger­meister Jürgen Sorré. Er spricht von einer „Idee, die wir ernsthaft verfolgen wollen, aber noch ganz am Anfang steht“. Es geht aktuell darum, bei den verschiede­nen Vereinen überhaupt zu erfragen, was dort gebraucht wird, beispielsw­eise Lageroder Probenräum­e. Die Verwaltung ist damit beauftragt, und im Kulturund Sozialauss­chuss der Stadt wird das Projekt weiterverf­olgt.

Doch der Oberbürger­meister macht Hoffnung, dass der jahrelanmü­hle ge Leerstand bald ein Ende haben könnte. Das Gebäude selbst sei nämlich in „vernünftig­em Zustand“.

Es stehe keine grundsätzl­iche Sanierung an, sondern das Gebäude könnte im verträglic­hen Kostenrahm­en wohl funktionel­l hergericht­et werden und dann auch genutzt werden. „Wir könnten einen Anfang machen und dann mittel- bis langfristi­g für den Komplex eine Vision entwickeln“, sagt Sorré.

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Foto: Helmut Bissinger Was wird aus der Stadtmühle in Donauwörth? Diese Frage wird in Donauwörth mittlerwei­le seit Jahren diskutiert.

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