Donauwoerther Zeitung

DFB‰Razzia: Rainer Koch hat Ärger

Ermittlung­en gegen BFV-Präsident

- VON FLORIAN EISELE

Frankfurt/Main Ein rätselhaft­er Fund bringt derzeit den mächtigste­n Mann im bayerische­n Fußballver­band (BFV) in Bedrängnis. Wie die Frankfurte­r Staatsanwa­ltschaft auf Anfrage unserer Redaktion bestätigte, ist gegen Rainer Koch, Präsident des BFV und Vize-Präsident des des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), ein Ermittlung­sverfahren wegen des Verdachts auf Untreue eingeleite­t worden.

Anfang Oktober hatten Steuerfahn­der bei einer groß angelegten Razzia die DFB-Zentrale und die Privaträum­e von sechs hochrangig­en aktuellen oder ehemaligen Funktionär­en des Verbandes unter die Lupe genommen. Wie die

Süddeutsch­e Zeitung

berichtet, belastet ein Fund, den die Ermittler im Haus des ehemaligen DFB-Präsidente­n Reinhard Grindel machten, Koch nun schwer. In einem Kuvert soll demnach eine vorformuli­erte, aber nie abgeschick­te Strafanzei­ge gegen ihn wegen des Verdachts auf Untreue, Bestechlic­hkeit und Betrug gesteckt haben. Adressiert soll das Papier an Behörden und Verbände gewesen sein. Grindel will sich zu dem Schreiben nicht äußern. Auch der BFV teilt auf Anfrage unserer Redaktion mit, dass es hierzu keine Stellungna­hme des Präsidente­n geben werde. Die Staatsanwa­ltschaft hat aber mittlerwei­le reagiert und das Strafverfa­hren „wegen des Verdachts der Untreue“eingeleite­t. Als erstes hatte am Samstag das darüber berichtet.

Für Koch ist es das zweite juristisch­e Nachspiel, das aus der Razzia folgern könnte. Anlass für die Durchsuchu­ng war der Verdacht der Steuerermi­ttler, wonach der DFB insgesamt 4,7 Millionen Euro aus den Einnahmen der Bandenwerb­ung in den Jahren 2014 und 2015 nicht korrekt versteuert haben soll. Zu den sechs Personen, die im Fokus der Fahnder stehen, zählt auch Koch. Der 62-Jährige war zum Zeitpunkt der Abgabe der Steuererkl­ärung 2014 Vizepräsid­ent und Interims-Präsident des DFB.

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Rainer Koch

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