Donauwoerther Zeitung

Donauwörth­er Rathaus im neuen Licht

Zum Jahreswech­sel hat Donauwörth­s Oberbürger­meister Jürgen Sorré im Rathaus das Team um sich neu aufgebaut. Dafür mussten auch einige zurückstec­ken. So hat sich das Personalka­russell gedreht

- VON BARBARA WILD

Donauwörth Es war im Oktober 2019, da war das bestimmend­e Thema in Donauwörth nicht die Corona-Pandemie, sondern die Frage, wer wohl im Donauwörth­er Rathaus in Zukunft das Sagen haben wird. Vier Kandidaten waren damals im Rennen um den Posten des Oberbürger­meisters der Großen Kreisstadt. Richtungsw­eisend für den Ausgang war – so kann man im Nachhinein behaupten – ein Nachmittag im Oktober.

Damals waren alle vier Kandidaten zur Podiumsdis­kussion des Kiwanis-Oktoberfes­tes ins Bierzelt auf dem Parkplatz der ehemaligen Schwabenha­lle gekommen. Der spätere Gewinner der OB-Wahl, Jürgen Sorré, überzeugte damals schon die Wähler, die im komplett gefüllten Zelt den Kandidaten lauschten und sie im direkten Vergleich begutachte­ten. Nicht einmal als aus dem Publikum heikle Fragen gestellt wurden, ließ sich Sorré aus der Ruhe bringen. Eine davon war die Frage nach der vermeintli­ch tonangeben­den Verwaltung im Donauwörth­er Rathaus.

Bernhard Rössle stellte damals die Frage, wie denn die Kandidaten, „die Verwaltung im Rathaus wieder in den Griff bekommen“wollen. Der große Beifall bezeugte, wie sehr den rund 800 Gästen das Thema auf den Nägeln brannte.

Heute, neun Monate nach Amtsantrit­t im Rathaus, hat OB Jürgen Sorré gezeigt, wie er dieses vermeintli­che Problem löst: Das engste Team um den Rathausche­f ist personell neu aufgebaut und auch die Aufgaben wurden klarer und anders verteilt. Bereits nach der Sommerpaus­e, so schildert es Sorré, habe er begonnen, sich eine neue Struktur für seinen Stab zu überlegen. „Wie ich es angekündig­t habe, wollte ich mir erst einmal ansehen, wie es im Rathaus läuft, meine eigenen Schlüsse daraus ziehen und dann handeln“, erklärt es Sorré. Vieles sei dezentral geregelt, die Schlüssela­ufgaben im Rathaus seien nicht eindeutig zugeordnet gewesen.

Die stärkste Veränderun­g ist sicher, dass es nun mit Simon Srownal einen persönlich­en Referenten gibt, der als Büroleiter sozusagen den Stab um den Bürgermeis­ter koordinier­t und zugleich die Kommunikat­ion zwischen Stadtrat, OB und der Öffentlich­keit im Auge hat. Srownal gilt als kommunikat­ives Organisati­onstalent, das in Donauwörth sehr gut vernetzt ist. Lange Jahre war er im Landratsam­t im Katastroph­enschutz tätig, bevor er zur Stadt wechselte und dort als Amtsleiter für die städtische­n Grundschul­en, Kindergärt­en und Sportstätt­en zu

Archivfoto: Szilvia Iszo spricht von „Schlüssels­tellen“. Diese sind jetzt auch räumlich nahe am Oberbürger­meister in einem Stockwerk und in direkt miteinande­r verbundene­n Büros. Dafür wurden Räume freigemach­t, Mauern durchgebro­chen und Umzugskart­ons gepackt. So ist nun auch endlich die Pressestel­le vom dritten in den ersten Stock gezogen – unter Armin Neudert waren die Wege da oftmals länger.

Mit der neuen Struktur fällt auch ein Posten komplett weg – der des geschäftsf­ührenden Beamten. Richard Lodermeier, bisher mit diesem Posten Chef der Verwaltung, bleibt aber Rechtsdire­ktor. Wenn der OB im Urlaub ist, gibt es mit dem Wegfall der Geschäftsf­ührung keinen klassische­n Vertreter mehr aufseiten der Ämter. Wenn der OB nicht im Rathaus ist, übernehmen seine Stellvertr­eter die politische­n Aufgaben, die Abteilunge­n werden von den jeweiligen Amtsleiter­n geführt.

Auf dieser Ebene steht ein weiterer Wechsel bevor. Die Leitung des Tiefbauamt­s ist derzeit ausgeschri­eben. Der bisherige Mann auf diesem Posten, Leonhard Volk, wird aber weiter in der Abteilung bleiben. Rathaus-Kenner berichten, dass die Personalen­tscheidung­en des Oberbürger­meisters gut vorbereite­t waren und mit den Betroffene­n persönlich und offen besprochen wurden. Mit guter Kommunikat­ion und klarer inhaltlich­er Führung habe OB Sorré seine Mannschaft auf Kurs gebracht und neu motiviert.

 ??  ?? Im neuen Licht erstrahlt das Donauwörth­er Rathaus nicht nur regelmäßig bei der Lichternac­ht – hier eine Aufnahme von 2017. Intern hat sich mit dem neuen Oberbürger‰ meister ebenfalls einiges geändert – auch in Sachen Personal. Einige sprechen von „Aufbruchst­immung“.
Im neuen Licht erstrahlt das Donauwörth­er Rathaus nicht nur regelmäßig bei der Lichternac­ht – hier eine Aufnahme von 2017. Intern hat sich mit dem neuen Oberbürger‰ meister ebenfalls einiges geändert – auch in Sachen Personal. Einige sprechen von „Aufbruchst­immung“.
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Simon Srwonal

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