Donauwoerther Zeitung

Gehandelt, ohne vor den Kopf zu stoßen

- VON BARBARA WILD Donauwörth

Wer in diesen Tagen das Amtszimmer des Oberbürger­meisters in Donauwörth betritt, dem fällt die Veränderun­g sofort auf. Es ist irgendwie heller in diesem Raum.

Oberbürger­meister Jürgen Sorré hat die Vorhänge abhängen lassen, es gibt neue Deckenbele­uchtungen und die bisherigen Teppiche sind

war. Seine Aufgabe ist es nun, dem OB den Rücken frei zu halten, Themen und Gespräche vorzuberei­ten und Projekte zu übernehmen. Unter OB Armin Neudert war zwar Annegret Feist ebenfalls als persönlich­e Referentin eingestell­t worden. Doch inhaltlich war sie in erster Linie als Pressespre­cherin tätig, die sie weiterhin bleibt.

Neben ihr gehört auch Birgit Durner weiter zum engen Zirkel. Sie besetzt das Vorzimmer des Oberbürger­meisters. 40 Jahre ist sie bereits im Donauwörth­er Rathaus tätig – ein unschätzba­rer Wert an Erfahrung für einen neuen Oberbürger­meister.

Neue Aufgaben hat Lorenz Fitzel, bisher im Kulturbüro, übernommen. Er organisier­t den Sitverschw­unden. Nicht ungewöhnli­ch, wenn ein neuer Mann in das Büro seines Vorgängers zieht. Aber in Donauwörth ist es sinnbildli­ch.

Sorré hat frischen Wind ins Rathaus gebracht. Er steht für strukturie­rtes und gut organisier­tes Arbeiten. Was seiner Meinung nach nicht optimal gelaufen ist, hat er verändert, ohne einzelne vor den Kopf zu stoßen. Ein Chefwechse­l ist für das Team immer eine Herausford­erung – aber er birgt auch

zungsdiens­t. Was erst einmal nach viel Papierkram klingt, ist für den Ablauf von Ausschuss- und Stadtratss­itzungen elementar und wohl besser mit dem Titel Sitzungsma­nagement bezeichnet. Denn Tagesordnu­ngen und die vorbereite­nden Informatio­nen müssen für die Räte frühzeitig zur Verfügung stehen, Anträge der einzelnen Stadträte angenommen und zur Bearbeitun­g beauftragt werden. Bisher gab es dafür keine zentrale Zuständigk­eit, sondern die einzelnen Fachbereic­he waren gleicherma­ßen dafür in der Pflicht. Das hatte in der Vergangenh­eit immer wieder für Ärger gesorgt, weil Anträge unbeantwor­tet blieben, Sitzungsun­terlagen zu spät in die digitale Datenbank hochgelade­n wurden oder gar erst zur Sitständig

Chancen. Wie es aussieht, hat Sorré diese genutzt.

Das liegt auch an der neuen Art der Kommunikat­ion: Was Sorré verändert, erklärt er. Nach innen, Richtung Bürger und auch in Richtung der Stadträte. Er hat sich schnell in die Themen eingearbei­tet und die veranstalt­ungsfreie Corona-Zeit genutzt. Im besten Fall gibt es allerseits eine Aufbruchst­immung, die in Donauwörth etwas voranbring­t. Das täte so gut.

zung verteilt wurden. Fitzel sorgt nun dafür, dass „alles läuft“, wie man aus der Riege der Stadträte hört.

Neu ins Team integriert werden soll ein Fachmann für Digitalisi­erung. Er soll laut OB Sorré „die Behörde ins digitale Zeitalter führen“. Digitalisi­erung von Akten, Prozessen und Dienstleis­tungen für Bürger gehören ebenso dazu wie die Präsenz der Stadt auf sozialen Netzwerken. Der neue Mann oder die neue Frau – die Stelle wird derzeit besetzt – soll die Pressearbe­it von Annegret Feist flankieren­d unterstütz­en. Auch der Klimaschut­z- und Radverkehr­beauftragt­e Andreas Reiner gehört zum Stab des OB, was die Bedeutung des Themas für die weitere Politik zeigen soll. Sorré selbst

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