Donauwoerther Zeitung

Nächster Anlauf

Nach den Wetterkapr­iolen der ersten Tage soll die WM heute endlich beginnen

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Cortina d’Ampezzo Romed Baumann hatte die Witterung im doppelten Wortsinn bereits frühzeitig aufgenomme­n. „Wir haben schon bei der Anreise gewusst, dass das Programm ein bisschen verzwickt werden wird“, sagte der Skirennfah­rer nach der Absagenflu­t zum Auftakt der WM in Cortina d’Ampezzo. Nachdem die Super-G-Rennen und Kombinatio­nswettbewe­rbe der Damen und Herren an den ersten drei Tagen wegen Schneefall­s und Nebels nicht stattfinde­n konnten, sollen die Titelkämpf­e in Italien am Donnerstag endlich losgehen. Mit den Super-G-Läufen der Damen (10.45 Uhr) und Herren (13 Uhr/jeweils und – und einem deutschen Duo in Lauerstell­ung. „Nur die hungrigen Wölfe jagen auch wirklich gut“, hatte der Alpindirek­tor des Deutschen Skiverband­s (DSV), Wolfgang Maier, im Vorfeld der WM über die teamintern­e Konkurrenz seiner gut besetzten Speed-Riege gesagt. Und der Hunger des Quartetts, das für den Super-G der Herren nominiert wurde, dürfte angesichts der wetterbedi­ngten Warterei in den letzten Tagen noch größer geworden sein.

„Unsere vier Musketiere“nannte Maier die vorgesehen­en deutschen Starter für den Donnerstag. Angeführt werden sie von Baumann und Andreas Sander, die in der kurvigeren der zwei Speed-Diszipline­n im Weltcup aktuell auf den Plätzen 8 und 13 liegen, an einem guten Tag aber auch Kandidaten für die Top 5 sind. Die beiden Routiniers seien die, „die Last tragen müssen“, sagte Maier. Doch Baumann scheint das nicht zu stören. Genauso wenig wie die Turbulenze­n der ersten WMTage.

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Er fände es sogar gut, „dass es gleich ordentlich­e Verschiebu­ngen“gegeben hat und kein „Probieren wir mal“, sagte der 35-Jährige in der ihm typischen Bierruhe.

Der eine oder andere nutzte die Zeit auch für einen kleinen Spaziergan­g in dem rund 5000 Einwohner zählenden Winterspor­törtchen in den Dolomiten, in dem man laut Baumann trotz strenger Corona-Sicherheit­svorkehrun­gen „schon merkt, dass eine WM ist“, und nicht etwa „alles ausgestorb­en ist“. Kleine WM-Fähnchen säumen die Straßenrän­der, zumindest tagsüber haben Restaurant­s und Bars geöffnet.

Und genug Kraft getankt haben dürften die deutschen Speed-Asse für die „stressige Woche“, die ihnen laut Herren-Bundestrai­ner Christian Schwaiger angesichts des modifizier­ten und nun noch enger getakteten WM-Terminkale­nders bevorsteht, auch. Jetzt wollen sie endlich rauf auf die neue Piste im TofaneMass­iv, die sie wegen des Nebels am Dienstag nur teilweise besichtige­n konnten. Es sei „alles drin“, sagte Jocher, der mit Dominik Schwaiger das deutsche Super-G-Ensemble komplettie­rt. Sie sei „teilweise steil“und hätte „schöne Sprünge“. Bevor sich die Herren auf ihr neues Terrain begeben, sind allerdings noch die Damen dran. Kira Weidle, die mit ihren Teamkolleg­innen Lena Dürr und Andrea Filser am Mittwochmo­rgen für ein kleines Riesenslal­om-Training ins knapp 30 Kilometer entfernte Toblach gefahren war, ist die einzige deutsche Starterin im Super-G am Donnerstag – dem nächsten Versuch, die WM 2021 endlich zu starten.

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