Donauwoerther Zeitung

Sexualstra­ftäter abgeschobe­n

Mann verging sich an drei Kindern

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Donauwörth Es war ein schockiere­nder Fall, der viele Menschen in der Region bewegte: Ende 2012 verurteilt­e das Landgerich­t Augsburg einen in Donauwörth wohnhaften Mann wegen schweren sexuellen Missbrauch­s von Kindern zu einer Gefängniss­trafe von neuneinhal­b Jahren. Nachdem der 47-Jährige einen Großteil seiner Haft verbüßt hatte, wurde er nun in sein Heimatland Österreich abgeschobe­n. Dies teilt das Landratsam­t mit.

Das Landgerich­t stellte 2012 in seinem Urteil fest, dass sich der gelernte Bäcker in der Zeit zwischen Mitte der 1990er Jahre und 2011 weit über ein Dutzend Mal an seiner Tochter, seinem Stiefsohn und einem Nachbarmäd­chen vergangen hat. Ein Teil der Taten fand in Freilassin­g statt, ein Teil in Österreich und ein Teil in und um Donauwörth. In dem Prozess schwieg der Angeklagte beharrlich und legte kein Geständnis ab. Nach erfolglose­r Revision wurde das Urteil im August 2013 rechtskräf­tig. Die Freiheitss­trafe verbüßte der Sexualstra­ftäter in der Justizvoll­zugsanstal­t Straubing.

Im Anschluss an das Strafverfa­hren leitete das Landratsam­t DonauRies ein ausländerr­echtliches Verfahren ein. Ziel: Der Aufenthalt des Mannes sollte noch während seiner Strafhaft beendet werden. Im März 2014 erging der Bescheid, dass der heute 47-Jährigen sein Freizügigk­eitsrecht verliert, das er als Österreich­er in Deutschlan­d hat.

Die Staatsanwa­ltschaft Augsburg erließ im Oktober 2020 einen Abschiebeb­eschluss. Dieser konnte dem Landratsam­t zufolge Anfang Februar – etwa drei Monate, bevor der Mann seine Haft vollständi­g verbüßt hätte – vollzogen werden. Die Wiedereinr­eise und der Aufenthalt im Bundesgebi­et sind dem Mann für zehn Jahre untersagt. Würde er trotzdem einreisen, müsste er die dreimonati­ge Reststrafe im Gefängnis verbüßen.

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