Umbau am THG: Das Ende ist in Sicht
Am Theodor-Heuss-Gymnasium in Nördlingen wird derzeit die neue Aula gebaut. Was danach noch ansteht und wann die Arbeiten beendet sein könnten
Nördlingen Lady Gagas Stimme hallt durch den Raum. „P-p-p-Pokerface“. Aber das Podium im TheodorHeuss-Gymnasium ist leer. Denn fertig sind weder Bühne noch Aula, die Musik stammt nur von einem Baustellenradio. Doch hier könnte es – mal abgesehen von Corona – in nicht allzu ferner Zukunft Aufführungen geben.
Als Robert Böse im Jahr 2009 Schulleiter wurde, gab es bereits Pläne, den Verwaltungsflügel zu sanieren, wie er erzählt. Am Ende wurde daraus eine Generalsanierung. Doch bald ist diese abgeschlossen und es bleibt eine der modernsten Schulen im Landkreis. Derzeit wird am dritten Bauabschnitt gearbeitet. Dazu gehört die Aula, darunter werden Räume für die Ganztagsbetreuung geschaffen. Zudem gibt es im Obergeschoss noch weitere Unterrichtsräume. Aktuell finden im Untergeschoss Abdichtungsarbeiten statt, in der Aula werden derzeit Geländer und Stahltreppe montiert. In Kürze wird der Estrich verlegt, wie Joachim Aurnhammer, Teamleiter der Abteilung Hochbau des Landkreises, sagt. Derzeit sei alles im Zeitplan. Zu Beginn des neuen Schuljahres könnten die Bauarbeiten vielleicht schon abgeschlossen sein.
Dann fehlt nur noch der neu gestaltete Pausenhof mit Sportmöglichkeiten wie Tischtennis oder Basketball, aber auch neuen Sitzgelegenheiten. Wann genau diese Arbeiten beginnen, sei schwierig zu sagen, schildert Aurnhammer, „denn die Baustellenzufahrt für den dritten Bauabschnitt geht mitten durch die Außenanlagen durch“. Möglicherweise sei dort aber alles bis Jahresende erledigt. Und dann ist die große Baustelle am THG Geschichte? „Es wird noch ein paar Monate hier und da Mängelbeseitigung geben, das ist das normale Prozedere und wird den Schulbetrieb nicht beeinträchtigen“, sagt Aurnhammer. Er freut sich, dass die Sanierung bald zu Ende ist: „Das ist eines der größten Projekte, die der Landkreis in den vergangenen Jahren gemacht hat. Wir sind auch froh, wenn das einmal fertig ist. Mit dem Ergebnis sind wir sehr zufrieden.“Die voraussichtlichen Kosten liegen etwa bei 34,5 Millionen Euro. Im Jahr 2015 war man noch von rund 20 Millionen Euro ausgegangen. Dass das Ganze teurer wurde, hat laut Aurnhammer verschiedene Gründe, unter anderem waren die statischen Sanierungen umfangreicher, als geplant. Doch technisch und architektonisch sei das THG nun sehr gut ausgestattet.
Das wird im Gebäude deutlich. Im Trakt mit den Naturwissenschaften übt eine kleine Gruppe Schüler Abituraufgaben, der Rest ist von zu Hause aus zugeschaltet. Diese Räume sind „nur“mit Whiteboards, digitalen Tafeln, ausgestattet. Die Klassenzimmer im Quergebäude verfügen dagegen alle über große Bildschirme. Schüler können sich im Unterricht mit Tablets mit der Tafel vernetzen. „Das sind ganz neue Möglichkeiten, die Kinder am Unterricht zu beteiligen“, sagt Schulleiter Böse. Doch derzeit sind nur wenige Schüler der Abschlussklassen vor Ort. Lehrer unterrichten aber in den Räumen die Schüler zu Hause, denn die hoch technisierten Klassenzimmer sind in diesen Pandemie-Zeiten ein Glücksfall. So ist in der Dokumentenkamera am Lehrerpult ein Mikrofon eingebaut. Ideal für den Distanz- oder Hybridunterricht.
Neue Technik ist auch in der Aula verbaut. Die Bühne kann künftig sowohl aus dem Erd- als auch dem Obergeschoss gesteuert werden. Dazu gehören unter anderem Beleuchtung und Tonanlage. Außerdem: Ein Aufzug soll ermöglichen, dass beispielsweise auch Rollstuhlfahrer auf die Bühne können, so wie die ganze Schule dann barrierefrei zugänglich sein wird. „Wir versuchen, Inklusion zu ermöglichen, wo es möglich ist“, sagt Böse.
Früher sei die Schule sehr dunkel gewesen, nun ist das ganze Gebäude lichtdurchflutet. „Ich denke, dass man sich in dem Umfeld wohlfühlen kann“, sagt Schulleiter Böse.