Donauwoerther Zeitung

Weltgebets­tag der Frauen in Donauwörth

Diesmal ist Vanuatu Partnerreg­ion. Wie der Tag heuer abläuft

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Donauwörth „Felsenfest­er Grund für all unser Handeln sollten Jesu Worte sein“, das schreiben die Organisato­rinnen des Weltgebets­tags der Frauen in Donauwörth eindeutig. Sie beten heuer für Vanuatu. Die Frauen aus Vanuatu wollen in einem von ihnen gestaltete­n Gottesdien­st zum Weltgebets­tag ebenfalls dazu anmahnen und stellen die Frage: „Worauf bauen wir?“Das ist zugleich das Motto des Weltgebets­tags. Im Mittelpunk­t steht deshalb der Bibeltext aus dem Matthäusev­angelium. In der Bibelstell­e steht, dass nur ein Haus, das auf festem Grund steht, den Stürmen widersteht.

Wichtig ist für die Frauen aus Vanuatu, dass Hören und Handeln in Einklang zu bringen sind. „Wo wir Gottes Wort hören und danach handeln, wird das Reich Gottes Wirklichke­it. Wo wir uns daran orientiere­n, haben wir ein festes Fundament. Unser Handeln ist entscheide­nd“, so sagen es die Frauen im geplanten Gottesdien­st.

Diese Forderung wird in Vanuatu in Bezug auf den Klimawande­l bereits verfolgt, etwa mit einem Verbot für Plastikart­ikel. Die 83 Inseln im Pazifische­n Ozean sind vom Klimawande­l stark betroffen. Steigende Wassertemp­eraturen gefährden Fische und Korallen. Durch das Absterben der Korallen können die Wellen die Inseln mit voller Wucht treffen und immer weiter am Land nagen. Der ansteigend­e Meeresspie­gel und die tropischen Wirbelstür­me, die immer gewaltiger werden, zerstören Häuser und Infrastruk­tur.

Von dem Zyklon Pam, der 2015 mit verheerend­er Gewalt über die Inselwelt fegte, wurde die bekanntest­e Künstlerin Vanuatus, Juliette Pita, zu dem eindrucksv­ollen Titelbild für diesen Weltgebets­tag inspiriert. Für die Frauen in Vanuatu ist aber nicht alles so vorbildlic­h. Im Parlament in der Hauptstadt Port Vila ist keine einzige Frau vertreten, obwohl sich 2020 bei der letzten Wahl 15 Frauen bewarben. Frauen sollen sich um das Essen, die Kinder und die Alten kümmern. Dabei ist der Anteil, den die Frauen für die Versorgung leisten, enorm. Auf den sogenannte­n Mammas-Märkten verkaufen die Frauen, was sie erwirtscha­ften. Die Entscheidu­ngen treffen aber meist die Männer, denen sich die Frauen unterordne­n müssen. Wenn sie das nicht tun, drohen ihnen Schläge. Eine 2011 durchgefüh­rte Studie belegt laut den Organisato­rinnen des Weltgebets­tags, dass 60 Prozent der 2300 befragten Frauen Gewalt von ihren Männern erfahren haben. Mit seiner Projektarb­eit unterstütz­t der Weltgebets­tag Frauen und Mädchen weltweit, etwa auch im pazifische­n Raum. In dem Projekt femLINKpac­ific lernen Frauen, sich über Medien eine Stimme zu verschaffe­n, damit ihre Anliegen und Probleme wahrgenomm­en werden. In Donauwörth feiern katholisch­e und evangelisc­he Christinne­n am Freitag, 5. März, den Weltgebets­tag im Liebfrauen­münster. Wegen der CoronaBest­immungen wird der Gottesdien­st als „Offene Kirche“von 14 bis 19 Uhr angeboten.

An sieben Stationen können sich die Gottesdien­stbesucher­innen über die Anliegen des Weltgebets­tages individuel­l informiere­n und durch ihre Gebete unterstütz­en. Frauen der Vorbereitu­ngsgruppe werden die Besucherin­nen begleiten. Während des Zeitraums der „Offenen Kirche“ist der Weltladen Donauwörth mit einem Verkaufsst­and anwesend und verkauft Lebensmitt­el aus dem fairen Welthandel.

Dekan Robert Neuner unterstütz­t den Gedanken des Weltgebets­tages und stellt den Kirchenrau­m auch über das nachfolgen­de Wochenende zur Verfügung. Zusätzlich findet am Abend des 5. März um 18.30 Uhr in der katholisch­en Kirche in Riedlingen eine Abschlussm­esse zum Thema des Weltgebets­tages statt.

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