Donauwoerther Zeitung

Hertle‰Haus Nummer zwei

Der Harburger Willi Hertle plant neben dem Gebäude, das im Volksmund nach dem Eigentümer benannt ist, ein weiteres Projekt. Was er sich vorgenomme­n hat

- VON VIKTORIA GERG

Harburg Direkt neben dem HertleHaus in der Altstadt von Harburg, will Willi Hertle nun sein nächstes Projekt in die Wege leiten: Die Sanierung und den Umbau des denkmalges­chützten Hauses in der Egelseestr­aße 4.

Für die Sanierung des HertleHaus­es bekam sein Eigentümer 2017 den Denkmalpre­is des Bezirks Schwaben sowie den Donau-Rieser Heimatprei­s. Der Harburger hatte in jahrelange­r mühevoller Arbeit das verlassene historisch­e Anwesen in ein Schmuckstü­ck verwandelt.

Nun geht Hertle ein neues Vorhaben an. Der Bau- und Verkehrsau­sschuss des Harburger Stadtrates beschäftig­te sich vergangene Woche mit dem entspreche­nden Bauantrag.

Im Obergescho­ss will der 79-Jährige drei Wohnungen schaffen. „Es wäre schön, wenn man das Haus wieder bewohnbar macht“, erzählt der gelernte Schreinerm­eister.

Da die Deckenhöhe im Keller teilweise nur 1,20 Meter misst und somit nicht vollständi­g nutzbar ist, möchte Hertle die Decke herausnehm­en lassen.

Dass der Keller nach wie vor hochwasser­gefährdet ist, ist dem Harburger bewusst, aber da dieser seit 1994 nicht mehr überschwem­mt gewesen sei, hoffe er auf weitere trockene Jahre. Er möchte den Keller als Vorrats- und Abstellrau­m für die Pension nebenan nutzen. Außerdem sollen dort im Sommer die Fahrräder von Übernachtu­ngsgästen sicher untergebra­cht werden. „Vielleicht könnte man dort auch Ladestatio­nen für E-Bikes anbringen“, fügt Hertle an.

Wenn man die Decke zwischen Keller und Erdgeschos­s entfernen würde, hätte der Raum eine Höhe von circa 3,60 Meter, verrät der Harburger. Im Erdgeschos­s befinden sich aktuell sechs Zimmer, die noch als Vorratsräu­me vom Nebenhaus genutzt werden. Durch die Decken-Herausnahm­e könnte laut Bürgermeis­ter Christoph Schmidt auch ein Gastraum entstehen, der für Veranstalt­ungen und Ausstellun­gen sowie für die nebenan liegende Wirtschaft genutzt werden könnte. Einen genauen Zeitplan habe der Eigentümer noch nicht, aber „es soll auf jeden Fall nicht so lange dauern, wie mein letztes Haus“, erzählt Hertle. Sobald der Frost vorbei sei, würde er gerne anfangen, wenn er denn darf - und plant dafür ein bis zwei Jahre ein: „Ich möchte die Fertigstel­lung noch erleben.“

Für die Sanierung liegt eine Genehmigun­g vom Denkmalamt vor, welche jedoch nicht für eine Nutzungsän­derung gilt. Genehmigun­gsbehörde ist grundsätzl­ich das Landratsam­t.

Nach der bayerische­n Garagenund Stellplatz­verordnung muss der Besitzer pro zehn Quadratmet­er Gastfläche einen Parkplatz vorweisen. Willi Hertle bräuchte für seinen circa 60 Quadratmet­er großen Gastraum demnach sechs Stellplätz­e.

Stadtrat Matthias Schröppel (PWG-BG-FW) merkte dazu an, dass es dort eh schon viel Verkehr gebe und noch mehr Autos zu Überlastun­gen führen könnten.

Manfred Schick (PWG-BG-FW) hingegen sagte: „Die Parkplatzs­ituation in der Altstadt wird schon länger vernachläs­sigt. Es muss eine Möglichkei­t geschaffen werden, dass dafür das Parkdeck genutzt werden kann“. Michael Amerdinger (PWG-BG-FW) befürworte es, dass jemand Geld in die Hand nehme, um denkmalges­chützte Häuser zu sanieren und damit die Innenstadt aufzuwerte­n.

Die Stadträte erteilten dem Bauantrag mit 7:1 ihr Einvernehm­en. In den Beschluss wurde die Bedingung aufgenomme­n, dass eine entspreche­nde Anzahl an Parkplätze­n zu schaffen sei.

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Foto: Wolfgang Widemann Dieses Gebäude in der Egelseestr­aße in Harburg soll saniert und umgebaut werden. Es ist ein weiteres Vorhaben von Willi Hertle, der in jahrelange­r Arbeit bereits dem his‰ torischen Bauwerk links daneben neues Leben eingehauch­t hat.
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Will ein neues Projekt anpacken: Willi Hertle.

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