Donauwoerther Zeitung

Er will für die ÖDP in den Bundestag

Die Partei stellt mit Dieter Feldmeier einen Kandidaten aus Forheim auf. Der greift Lobbyismus scharf an

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Landkreis Dieter Feldmeier aus Forheim will für die ÖDP bei der Bundestags­wahl antreten. Der 38-Jährige ist verheirate­t und hat zwei Kinder. Nach der Ausbildung zum Gasund Wasserinst­allateur arbeitete er noch einige Jahre im erlernten Beruf. Anschließe­nd wechselte er in den sozialen Bereich und machte eine Ausbildung zum Heilerzieh­ungspflege­helfer. Nebenberuf­lich ist er seit 2015 als selbststän­diger Berufsbetr­euer tätig und als Betriebsra­t in einer sozialen Einrichtun­g. In der ÖDP ist er seit 2014 und engagiert sich als Zweiter Stellvertr­etender ÖDP-Kreisvorsi­tzender im Kreisverba­nd Donau-Ries/ Dillingen und als Beisitzer im ÖDPBezirks­verband Schwaben.

Ihren Kandidaten haben die ÖDP-Mitglieder im Bundeswahl­kreis in Absprache mit der Stadt Donauwörth, dem Landratsam­t Donauwörth und dem Landratsam­t Dillingen coronabedi­ngt in Donauwörth im Freien aufgestell­t. Mit einer Enthaltung wurde Feldmeier nominiert. Als Organisato­r fungierte Walter Löffler aus Kaisheim.

Bei der Vorstellun­g seiner Beweggründ­e

für die Kandidatur griff Feldmeier den in der Politik herrschend­en Lobbyismus scharf an: „Jeder kann sich im Internet selbst informiere­n, welche Parteien von welchen Firmen Spenden erhalten haben. Auffällig ist jedoch hierbei, dass die CDU zum Beispiel im Jahr 2017 ihre größte Einzelspen­de von dem ehemaligen Chef eines Pharmakonz­ernes erhalten hat. Im Jahr 2019 wurde von einem CDU-Minister die Masern-Impflicht eingeführt, die aufgrund der Tatsache, dass der Impfstoff nicht als MonoImpfst­off erhältlich ist, einer gleichzeit­igen Mumps- und Röteln-Impfpflich­t entspricht. Wer verdient daran?“In der Corona-Impfdiskus­sion stelle sich der gleiche Minister hin und sage, eine Impfpflich­t werde es bei ihm nicht geben. Fast die identische­n Aussagen kämen vom SPDgeführt­en Justizmini­sterium, von dem die Masernimpf­pflicht ebenfalls abgesegnet worden sei. „Schauen wir, was sie morgen sagen“, so Feldmeier laut einer Pressemitt­eilung. Weitere Beispiele seien hohe Spenden der Industrie, Automobili­ndustrie und Wirtschaft. „Vielleicht

erklärt das, warum bei der Weiterentw­icklung oder In-Verkehr-Bringen von umweltfreu­ndlichen Technologi­en für Industrie und Mobilität auf die Bremse getreten wird. Weil es einfach nicht profitabel genug ist? Daher bin ich besonders stolz, für eine Partei anzutreten, die keine Konzern- und Firmenspen­den annimmt.“

Auch zu der Partei der Grünen nahm er kurz Stellung: „Die Grünen verraten immer häufiger ihre ursprüngli­chen Forderunge­n.“Besonders zu nennen sei, dass sich die Grünen nicht mehr in aller Deutlichke­it zu der Ablehnung der Gentechnik und zur Absenkung des Wahlalters bekennen würden. Das Tempolimit auf Autobahnen hätten die Grünen nicht in ihr Grundsatzp­rogramm aufgenomme­n. Beim Klimaziel wurde es verpasst, die Klimaerwär­mung auf 1,5 Grad festzuschr­eiben. Feldmeier: „Mit der ÖDP gibt es zum Glück nach wie vor eine Partei, die sich für konsequent­en Klimaschut­z, eine echte Verkehrswe­nde und direkte Demokratie einsetzt. Wer das sucht, findet bei uns eine neue Heimat.“

Am Ende wurden Michael Näpfle, Birgit Rusch, Walter Löffler und Johannes Thum zu Sonderdele­gierten zur Aufstellun­g der Bayerische­n ÖDP-Landeslist­e für die Bundestags­wahl gewählt. Um jetzt als Bundestags­kandidat antreten zu können, müssen noch 200 Unterstütz­ungsunters­chriften für Feldmeier gesammelt werden, was Johannes Thum, ÖDP-Kreisvorsi­tzender, als Schikane und Arbeitsbes­chaffungsm­aßnahme für die kleinen Parteien bezeichnet.

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Dieter Feldmeier will für die ÖDP bei der Bundestags­wahl antreten. Der Familienva‰ ter ist 38 Jahre alt und kommt aus Forheim.

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