Donauwoerther Zeitung

„Wir stehen hinter unserem Chef“

45 Führungskr­äfte des Landratsam­tes stellen sich hinter Landrat Stefan Rößle. Dessen Impfung dürfe nicht die Arbeitsbel­astung in der Behörde vergessen lassen

-

Landkreis Nach der Berichters­tattung über eine frühzeitig­e Impfung von Landrat Stefan Rößle (CSU) haben sich nun 45 Führungskr­äfte aus dem Landratsam­t Donau-Ries in einem gemeinsame­n Schreiben zu dem Thema geäußert.

Ihnen sei es wichtig, so Landratsam­t Personalle­iter Andreas Seifert, dass die Impfung des Landrats nicht mit der Arbeit der Behörde vermischt werde.

Dort werde seit Beginn der Pandemie extrem viel geleistet, was durch das aktuelle Thema nicht in Vergessenh­eit geraten sollte oder als Versagen der Behörde gewertet werden dürfe.

In dem Schreiben betonen die Führungskr­äfte und die Personalve­rtretung, dass sie sich klar zu ihrem Chef und Behördenle­iter bekannten. „Wir stehen uneingesch­ränkt hinter ihm“, heißt es wörtlich.

Zudem weist Seifert in seinem übermittel­ten Brief darauf hin, dass die Mitarbeite­r im Landratsam­t Donau-Ries sich seit fast genau einem Jahr mit „beispielha­ftem Engagement den großen Herausford­erungen der Corona-Pandemie“stellen, die neben originären Aufgaben verrichtet werden müssen.

Hinzu kämen Personalau­sfälle wegen Quarantäne, Kinderbetr­euung, Beschäftig­ungsverbot­en und vielem mehr. „Weil wir sehr viel Sinn in unserer Arbeit sehen und weil wir gerne für die Bürger im Landkreis da sind, haben wir seither mehr als 12.000 Überstunde­n aufgebaut, davon alleine fast 4000 Überstunde­n an den Wochenende­n“, so Seifert. Umgerechne­t seien 12.000 Stunden die Arbeitszei­t von knapp sechs Vollzeitmi­tarbeitern in einem ganzen Jahr – legt man einen Achtstunde­ntag zugrunde.

Mitarbeite­r in Schlüsselp­ositionen seien seit fast einem Jahr an sieben Tagen pro Woche im Einsatz und viele hätten die Grenze der Belastbark­eit längst überschrit­ten. Trotzdem sei Aufgeben keine Option, schreibt Seifert weiter. Denn fast täglich werden neue Herausford­erungen und Aufgaben an die Landratsäm­ter weitergere­icht.

Die 45 Führungskr­äfte der Kreisbehör­de appelliere­n an die Medien, das – wenn auch Fehler passieren – diese fair und objektiv berichten sowie bisweilen aufzuzeige­n, dass im Landratsam­t Enormes geleistet werde und sehr vieles auch gut funktionie­re.

In den zahlreiche­n Leserzusch­riften in dieser Zeitung hatten Bürger die Impfung des Landrats größtentei­ls kritisch bewertet, aber auch Verständni­s dafür geäußert.

Newspapers in German

Newspapers from Germany