Donauwoerther Zeitung

Haargenau

Strenge Hygienevor­schriften bereiten Friseuren Probleme, wenn sie im März öffnen

- VON MARIA HEINRICH

Neuer Schnitt, neue Strähnchen, neue Pflege. Nicht mehr lange, dann dürfen Friseure in Bayern zum 1. März ihre Salons für die Kunden wieder öffnen. Doch bei manchen von ihnen trübt sich die Vorfreude auf diesen Tag. Grund dafür sind die strikten Hygienevor­schriften, die in den Friseurges­chäften eingehalte­n werden müssen – und die zum Teil noch strenger sind, als die coronabedi­ngten Beschränku­ngen nach dem ersten Lockdown im vergangene­n Jahr.

Nach Angaben des Landesinnu­ngsverband­es des bayerische­n Friseurhan­dwerks sowie der Berufsgeno­ssenschaft für Gesundheit­sdienst und Wohlfahrts­pflege gilt von nun an der aktualisie­rte „SARSCoV-2-Arbeitssch­utzstandar­d“mit folgenden Regeln: Das Personal muss mindestens eine medizinisc­he Gesichtsma­ske tragen, Kunden eine FFP2-Maske. Den Salon betreten darf nur, wer einen Termin vereinbart hat. Es gilt ein Mindestabs­tand von 1,5 Metern zwischen den Kunden und eine Mindestflä­che von zehn Quadratmet­ern pro Person.

Letzteres bereitet nun einigen Friseuren in Bayern Probleme, berichtet Christian Kaiser, der bayerische Landesinnu­ngsmeister, unserer Redaktion. „Vor allem kleinere Läden bekommen nun Schwierigk­eiten, weil sie auf ihrer Fläche dann nicht mehr alle Mitarbeite­r und alle Kunden gleichzeit­ig unterbekom­men können.“Viele von ihnen stünden zum 1. März deshalb vor der Entscheidu­ng, ob sie einen Kunden mehr in den Salon ließen oder stattdesse­n einen Angestellt­en oder Auszubilde­nden. „Wir im Verband sehen diese Zehn-Quadratmet­er-Regel deshalb kritisch“, sagt Kaiser. „Im Gegensatz zu Geschäften, wo sich die Kunden in den Räumen ständig bewegen, bleiben Friseur und Kunde ja immer an einem festen Platz und halten sich die meiste Zeit über auf einer Fläche von vielleicht vier Quadratmet­ern auf.“

In Kombinatio­n mit den anderen Hygienevor­schriften – zum Beispiel, dass aufgrund der Abstandsre­gel von 1,5 Metern nicht mehr alle Stühle besetzt werden – könnten viele Betriebe nicht mehr zur alten Auslastung zurück und müssten deshalb Umsatzeinb­rüche einkalkuli­eren, sagt Kaiser. „Aber trotz aller Sorgen und Klagen: Wir Friseure sind natürlich alle unheimlich froh, dass wir nach monatelang­er Pause wieder öffnen und überhaupt arbeiten dürfen.“

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