Das Gesundheitsamt ermittelt
Benjamin Pavard ist der vierte Corona-Fall binnen dreier Wochen. Es gibt aber auch gute Nachrichten
München Als Benjamin Pavard am vergangenen Freitag aus dem Flieger stieg, trug er lediglich ein T-Shirt. Dabei hatte es zweistellige Minusgrade. Gestartet war er zusammen mit der Mannschaft des FC Bayern in Katar bei etwa 15 Grad. Kurz zuvor hatte er den FC Bayern mit seinem Tor zur Klub-Weltmeisterschaft geschossen. Flug nach Katar, zwei Spiele in vier Tagen, Rückflug, extremer Temperaturunterschied: Die Münchner Reise war kein reines Vergnügen. Möglicherweise werden sie noch länger darunter leiden.
Bereits in Katar hatte sich Thomas Müller mit Corona infiziert. Nun machte der FC Bayern auch noch die Covid-Infektion Pavards öffentlich. Er befinde sich bereits in häuslicher Quarantäne. Nimmt man einen 25-Mann-Kader zugrunde, beträgt die Sieben-Tage-Inzidenz beim FC Bayern wegen Müller und Pavard 8000. Ein derartiges Hochrisikogebiet gibt es nirgendwo sonst in Deutschland.
Kurz vor dem Trip nach Katar waren schon Javi Martínez und Leon Goretzka an Corona erkrankt.
Möglicherweise greift nun eine Behörde ein. „Ein Gesundheitsamt hat grundsätzlich das Recht, einen Betrieb oder Verein unter Quarantäne zu stellen, die jeweils notwendigen Maßnahmen werden in Abhängigkeit zu dem Ergebnis
der Ermittlungen beschlossen und durchgeführt. Im vorliegenden Fall dauern die Ermittlungen an“, teilte das Münchner Gesundheitsamt mit.
Für die Münchner käme eine gemeinschaftliche Quarantäne alles andere als gelegen. Nach dem Spitzenspiel am Samstag bei Eintracht Frankfurt steht kommende Woche das Hinspiel im Achtelfinale der Champions-League bei Lazio Rom bevor. Ob Müller zumindest in Rom wieder zum Kader stoßen kann, ist unklar. Die normalerweise verordnete 14-tägige häusliche Quarantäne wäre dann noch nicht vorbei.
Immerhin eine positive Nachricht gab es aus Sicht der Münchner aber auch. Hansi Flick und der Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach haben ihre Meinungsverschiedenheit ausgeräumt. „Es war für mich ein spannendes und konstruktives Gespräch mit gegenseitiger Wertschätzung. Jeder Streit ist beigelegt“, schrieb Lauterbach auf Twitter, nachdem er „eine Halbzeit lang“mit Flick über die Lage des Profifußballs gesprochen hatte.