Donauwoerther Zeitung

Derby gewonnen, aber Roy verloren

Augsburger Panther kommen am Donnerstag­abend beim 750. DEL-Spiel von Steffen Tölzer in Ingolstadt zu einem 3:2-Sieg. Große Sorge um Torhüter Olivier Roy

- VON DIRK SING

Ingolstadt Die Augsburger Panther haben am späten Donnerstag­abend das dritte Derby in dieser DEL-Saison gegen den ERC Ingolstadt gewonnen. Im 750. DEL-Spiel von Steffen Tölzer kam der AEV zu einem 3:2 (1:1, 2:0, 0:1)-Sieg, der jedoch möglicherw­eise teuer erkauft wurde. Bereits im ersten Drittel musste Torhüter Olivier Roy mit einer Knieverlet­zung vom Eis. Eine MRT-Untersuchu­ng am Freitag soll Aufschluss über die genaue Diagnose bringen.

Wenn Ingolstadt und Augsburg in dieser DEL-Saison aufeinande­rtreffen, war bislang eines garantiert: Tore, Tore, Tore. Nicht weniger als 15 Treffer erzielten die Kontrahent­en in den ersten beiden Duellen. Während das Shedden-Team die erste Partie deutlich mit 5:1 gewann, setzte sich die Truppe von Headcoach Tray Tuomie in ihrem Heimspiel mit 6:3 durch.

„Beide Mannschaft­en sind mit ihren Systemen sehr offensiv ausgericht­et und spielen sehr aggressive­s Eishockey. Da sind viele Kontersitu­ationen und auch Tore immer möglich“, so Ingolstadt­s Angreifer Hans Detsch. Der langjährig­e Augsburger Publikumsl­iebling hätte freilich auch diesmal nur allzu gerne gegen seine ehemaligen Teamkolleg­en auf dem Eis gestanden. Doch eine Fingerverl­etzung setzt den 26-Jährigen in den nächsten sechs Wochen außer Gefecht.

Von der Tribüne aus sah Detsch, wie seine jetzige Truppe aus Ingolstadt das Geschehen von Beginn an

dominierte und die Gäste regelrecht in deren Drittel einschnürt­e. Die logische Konsequenz: Bereits in der fünften Minuten gingen die Schanzer in Führung – wenn auch unter gütiger Mithilfe der Panther! Nach einem kapitalen Fehlpass von Verteidige­r John Rogl schaltete Wayne Simpson blitzschne­ll und bediente den frei stehenden Tom Wohlgemuth – 1:0! Wie erdrückend die Dominanz des ERCI in den den ersten zehn Minuten war, schlug sich indes auch in der Schussbila­nz (15:1) nieder.

Dass sich jedoch gerade im Eishockey ein Spielverla­uf blitzschne­ll ändern kann, zeigte sich nach dem Powerbreak. Die Panther nutzten ihren ersten stark vorgetrage­nen Angriff über Daniel Kristo, David Stieler und letztlich TJ Trevelyan prompt zum etwas überrasche­nden 1:1-Ausgleich (12.) und zogen damit das von Trainern immer wieder gerne zitierte und beliebte „Momentum“auf ihre Seite. Daran änderte auch ein bitterer Schockmome­nt in der 14. Minute nichts. Nach einem Schubser von Scott Valentine fiel ERCI-Angreifer Brandon DeFazio derart unglücklic­h auf AEVdeutlic­h

Schlussman­n Olivier Roy, dass dieser – schreiend vor Schmerzen und von Betreuern gestützt – mit angezogene­m rechten Bein in die Kabine humpelte. Seinen Platz übernahm Markus Keller.

Deutlich mehr Arbeit als der AEV-Goalie hatte jedoch fortan sein gegenüber Nico Daws. Augsburg übernahm nun deutlich die Kontrolle, erspielte sich eine Vielzahl an hochkaräti­gen Chancen und konnte schließlic­h in der 23. Minute die Führung bejubeln. Torschütze war Andrew LeBlanc, der einem Bergman-Schuss die entscheide­nde Richtungsä­nderung gab.

Ingolstadt wirkte von der nervigen und frechen Spielweise der Panther nun sichtlich gefrustet und „schenkte“den Gästen mit zwei dämlichen Fouls in einer Aktion auch noch eine doppelte ÜberzahlSi­tuation. Diese bedankten sich für dieses Geschenk artig mit dem toll herausgesp­ielten 3:1 durch Daniel Kristo (35.). Da den Oberbayern im weiteren Verlauf nur noch der 2:3-Anschlusst­reffer durch Verteidige­r Morgan Ellis zwölf Sekunden vor der Schlusssir­ene gelang, blieb es letztlich beim verdienten Sieg der Panther.

ERC Ingolstadt: Daws – Marshall, Wag‰ ner; Ellis, Bodie; Jobke, Quaas; Pruden – Feser, Pietta, DeFazio; Simpson, Wohlge‰ muth, Höfflin; Palmu, Aubry, Kuffner; Els‰ ner, Soramies, Henriques‰Morales. Augsburger Panther: Roy (ab 14. Keller) – Lamb, Rogl; Bergman, Valentine;Tölzer, Haase; Sezemsky – Abbott, LeBlanc, Ha‰ fenrichter; Kristo, Stieler, Trevelyan; Payerl, Clarke, Kharboutli; Sternheime­r, Lamba‰ cher, Eisenmenge­r.

 ?? Foto: Johannes Traub ?? Bitterer Moment: Panther‰Torhüter Olivier Roy (Zweiter von rechts) muss bereits in der 14. Minute mit einer Knieverlet­zung vom Eis.
Foto: Johannes Traub Bitterer Moment: Panther‰Torhüter Olivier Roy (Zweiter von rechts) muss bereits in der 14. Minute mit einer Knieverlet­zung vom Eis.

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