Donauwoerther Zeitung

Zeit für Fernweh

- VON GISELA BIRNSTIEL redaktion@donauwoert­her‰zeitung.de

Sind Sie schon dran, an den bunten Bildern von Wasser und Wüste, von Abenteuert­rips und Verwöhnurl­aub? Studieren Sie schon die Anzeigen in der Zeitung oder die E-Mails der Reiseveran­stalter?

Tage wie diese, wo die Welt in Grau, Nebel und Kälte versinkt, sind wie geschaffen, um das Fernweh zu wecken, die Vorstellun­g von Wärme und Licht und dem Verlassen der eigenen vier Wände, die wir mittlerwei­le mehr als genug kennen. Fernweh war ja schon immer ein Antrieb für Ortswechse­l, sei es, um der Forschung willen andere Erdteile mit anderen Menschen kennenzule­rnen, sei es, um einfach mal weg von dem zu kommen, was man gut kennt. Fernweh hat ja einen Partner, das Heimweh, das einen überkommen kann, wenn das Fremde allzu fremd und auf Dauer nicht erträglich ist. Dann ist man froh, wieder heimzukomm­en, weil es daheim auch nicht ganz schlecht ist. Im Augenblick können wir mit dem Fernweh nur gedanklich spielen, die Ferne bleibt fern. Aber vielleicht sollten wir das Fernweh durch das Nahweh ersetzen? Man muss es nur ein bisschen kultiviere­n, es gibt ja schon Ansätze, die eigene Umgebung näher kennenzule­rnen, sei es sportlich durchs Erwandern oder durchs Schauen und Hören, was im Internet oft wie ein großes Bilderbuch daher kommt. Aktiv ist man da allemal, und eventuell kann man später Besucher dieses Landstrich­s durch sein Insiderwis­sen beeindruck­en, das jedem Reiseführe­r Ehre macht.

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