Auch Dekan Neuner ist geimpft
Stadtpfarrer bekennt sich zu früher Corona-Impfung und nennt dafür Gründe
Donauwörth Auch Donauwörths katholischer Dekan und Stadtpfarrer Robert Neuner ist bereits zu einem frühen Zeitpunkt und außerhalb der ausgegeben Impfreihenfolge gegen das Coronavirus geimpft worden. Das bestätigte Neuner am Donnerstag gegenüber unserer Zeitung. Eine entsprechende Erklärung veröffentlichte er auf der Internetseite der Pfarreiengemeinschaft Donauwörth.
„In den letzten Tagen war die Empörung darüber, dass einzelne Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens gegen Covid-19 geimpft worden sind, nicht mehr zu überhören“, schreibt Neuner einleitend. Inzwischen habe sich Bischof Bertram Meier für seinen frühen Impftermin entschuldigt. Neuner selbst sei bereits am 30. Dezember und dann am 21. Januar bei einen Impftermin im örtlichen Impfzentrum an der Joseph-Gänsler-Straße in Donauwörth geimpft worden. Hierzu erklärt Dekan Neuner weiter: „Im zurückliegenden Jahr hat die Corona-Pandemie auch in unseren Pfarrgemeinden massiv den täglichen Dienst bestimmt. Über Wochen durften Gottesdienste nicht öffentlich gefeiert werden, Hochzeiten und Taufen wurden abgesagt, die Termine für die Erstkommunionfeiern haben wir in den Herbst verschoben. Aber immer wieder gab es auch Kontakte mit an Corona erkrankten Mitmenschen.“
Er sei indes dankbar für den Dienst von Pfarrer Michael Müller, der bereit war, das Pflegeheim in Harburg während sehr kritischer Wochen zu betreuen. In Harburg hatte es in der ersten Corona-Welle einen größeren Ausbruch in dem Heim gegeben. „Ich habe ihn insofern ausschließlich für diesen Dienst freigestellt, weil ich ihn während dieser Zeit für keinen anderen Dienst einteilen wollte, sodass er gleichsam in und aus der Quarantäne die Seelsorge in Harburg wahrnehmen konnte“, schreibt Neuner. Pfarrer Müller habe sich bei seinem Einsatz selbst mit dem Coronavirus infiziert und erkrankte.
Er selbst werde immer wieder zur Spendung der Krankensalbung in die Kliniken und in Pflegeheime gerufen, schreibt Neuner – erst kürzlich sei das wieder, und nur unter erheblichen Schutzvorkehrungen, möglich gewesen. „Wir wissen bisher nicht zuverlässig, ob eine Impfung
auch andere schützt, aber wir können es auch nicht ausschließen“, erklärt der Dekan weiter – „es wird auch weiterhin zu meinen Aufgaben gehören, Kranke und Sterbende zu begleiten, und wenn es denkbar ist, dass ich durch die Impfung ein geringeres Risiko für diese Menschen bin, war die Impfung eine richtige Entscheidung“.
Diese Erfahrungen seien für Neuner ausschlaggebend gewesen, das Angebot einer Impfung wahrzunehmen, „ohne die Sorge, etwas Unrechtes oder moralisch Verwerfliches zu tun“: „Ich habe die Impfung nicht öffentlich gemacht, dafür sah ich keinen Anlass, ich habe sie aber auch nie verheimlicht.“Gegenüber unserer Zeitung fügt Neuner hinzu, dass er den Impfstoff zu jenem Zeitpunkt nicht angenommen hätte, wenn dieser jemandem bewusst weggenommen worden wäre. Wäre dies der Fall, würde ihm die Impfung zu jenem Zeitpunkt auch leidtun.