Donauwoerther Zeitung

Diskussion um Expresszug nach Stuttgart

Lange war der Landkreis eine der am stärksten von Infektione­n betroffene­n Regionen Bayerns. Inzwischen hat sich das Bild gewandelt. Warum dennoch Vorsicht geboten ist

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Die CSU im Landkreis will Donauwörth per Expresszug besser in Richtung Baden-Württember­g anbinden.

Landkreis Noch vor wenigen Wochen lag die Sieben-Tage-Inzidenz im Landkreis Donau-Ries bei über 200 positiv getesteten Personen pro 100.000 Einwohnern. Für die Landkreisb­ürger galten deshalb schärfere Maßnahmen als in den meisten anderen Teilen der Republik, etwa die berüchtigt­e Regel, sich nicht weiter als 15 Kilometer vom Wohnort entfernen zu dürfen. Diese Zeiten sind vorerst vorbei, Donau-Ries ist von einer der am stärksten betroffene­n Regionen zum Landkreis mit der viertniedr­igsten Inzidenz bundesweit geworden.

Noch weniger Fälle pro 100.000 Einwohner verzeichne­n derzeit nur der Landkreis Dithmarsch­en in Schleswig-Holstein und die bayerische­n Städte Schweinfur­t und Ingolstadt. Im Regierungs­bezirk Schwaben liegt kein Landkreis und keine kreisfreie Stadt auf einem niedrigere­n Wert. Bereits als der Landkreis den einstigen Schwellenw­ert von 50 Infektione­n pro 100.000 Einwohnern auf sieben Tage unterschri­tten hatte, hatte Landrat Stefan Rößle Lockerunge­n in Aussicht gestellt. Doch zu derartigen Maßnahmen speziell im Landkreis Donau-Ries ist es bisher noch nicht gekommen.

Einige Parameter der Krise zeichnen schließlic­h ein anderes Bild der aktuellen Situation. So hat sich zwar auch der Anstieg der Todesfälle infolge einer Corona-Infektion im Landkreis verlangsam­t, wurden im Januar noch 60 Fälle gemeldet, beträgt diese Zahl für den Februar nach drei Wochen erst zwölf. Jedoch ist in der vergangene­n Woche die Zahl der Corona-Intensivpa­tienten in den Kliniken des Landkreise­s auf neun angestiege­n, wie die Deutsche Interdiszi­plinäre Vereinigun­g für Intensiv- und Notfallmed­izin meldet.

Diese Patienten müssen jedoch nicht zwingend aus dem Landkreis stammen. Es ist auch möglich, dass Patienten aufgrund geringerer Kapazitäte­n in den umliegende­n Regionen von dort nach Donauwörth, Nördlingen oder Oettingen gebracht

Symbolfoto: Alexander Kaya wurden. Drei der 25 verfügbare­n Intensivbe­tten im Landkreis sind aktuell frei.

Bundesweit für Beunruhigu­ng sorgt derzeit, dass der Inzidenzwe­rt für die gesamte Republik seit einigen Tagen auf dem Niveau von etwa 60 stagniert, nachdem er zuvor wochenlang gefallen war. Der R-Wert, der anzeigt, wie viele Personen ein Infizierte­r ansteckt, liegt inzwischen wieder bei knapp über 1, noch vor einer Woche betrug er 0,85. Um die Fallzahlen nachhaltig zu verringern, muss der Wert niedriger als 1 sein – und je niedriger er ist, desto schneller sinkt die Zahl der Neuinfekti­onen. Unklar ist zudem, wie stark die Mutationen verbreitet sind, die als ansteckend­er als der bisher grassieren­de Wildtyp gelten. In zahlreiche­n umliegende­n Landkreise­n wie Dillingen oder dem Ostalbkrei­s wurden die Mutationen bereits bei Patienten nachgewies­en.

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Seit Januar sind die FFP2‰Masken vieler‰ orts Pflicht.

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