Donauwoerther Zeitung

„Das kriegen wir schon hin“

Skispringe­r Karl Geiger blickt nach Platz drei beim Weltcup in Rumänien optimistis­ch auf die Wettkämpfe in Oberstdorf. Langläufer trainieren bereits im Allgäu

- VON STEPHAN SCHÖTTL

Oberstdorf Der Countdown bis zum Auftakt der Nordischen Ski-Weltmeiste­rschaft in Oberstdorf läuft. Am Mittwochab­end werden die Wettkämpfe mit einer kurzen Feier in der Skisprunga­rena eröffnet. Mit Drohnensho­w, Licht, Laser – und Abstand. Die letzten Tage vor der WM haben die Sportler auf ganz unterschie­dliche Art und Weise verbracht. Die einen erholten sich zu Hause von den Weltcup-Strapazen der vergangene­n Wochen. Andere reisten bereits im Allgäu an.

Einige internatio­nale Top-Langläufer zum Beispiel. Sie wären am Wochenende eigentlich noch einmal beim Weltcup in Nove Mesto/ Tschechien im Einsatz gewesen. Doch die Rennen waren kurzfristi­g abgesagt worden. Weil unter anderem Deutschlan­d die Tschechisc­he Republik wegen der starken Verbreitun­g

von Corona-Mutationen zum Risikogebi­et erklärt hat. So drehten sie nun bereits ihre Trainingsr­unden auf den sonnigen Loipen in Balderschw­ang, knapp 25 Kilometer nordwestli­ch von Oberstdorf – auf Einladung des dortigen Bürgermeis­ters.

Am anstrengen­dsten war das letzte Wochenende vor der Weltmeiste­rschaft für die Skispringe­r. Sie mussten noch einmal weit reisen, um im rumänische­n Rasnov um Weltcup-Punkte zu kämpfen. Zumindest für Skiflug-Weltmeiste­r Karl Geiger hat sich die Tour gelohnt. „Ich nehme eine große Portion

Selbstvert­rauen mit“, sagte der Oberstdorf­er. Im Einzel von der Normalscha­nze wurde Geiger am Freitag Dritter, zusammen mit Pius Paschke, Anna Rupprecht und Luisa Görlich reichte es im MixedSprin­gen am Samstag zu Rang fünf. Den Sieg sicherte sich das Team aus Norwegen vor Slowenien und Österreich. Als „prinzipiel­l zufriedens­tellend“bezeichnet­e Bundestrai­ner Stefan Horngacher das Resultat. Wohlwissen­d, dass mit Markus Eisenbichl­er der derzeit konstantes­te deutsche Springer nicht dabei war und auch die beiden Frauen des WM-Triumphs von Seefeld vor zwei Jahren fehlten. Katharina Althaus und Juliane Seyfarth bereiten sich zusammen mit Frauen-Bundestrai­ner Andreas Bauer auf der Olympiasch­anze in Garmisch-Partenkirc­hen auf den Saisonhöhe­punkt vor. Es ging vor allem um Feinabstim­mungen des Materials.

Horngacher gefiel Geigers Leistung in Rumänien. Der Trainer sagte: „Er kommt wieder hin an seine sehr guten Kleinschan­zen-Sprünge. Da können wir sehr zufrieden sein.“Geiger, der in den Wochen nach der Vierschanz­entournee deutlich nachgelass­en hatte und zuletzt sogar zweimal den zweiten Durchgang der besten 30 Springer verpasste, scheint sich pünktlich vor der Heim-WM wieder auf gutem Niveau zu stabilisie­ren. Entspreche­nd äußerte er sich mit Blick auf die WM vorsichtig optimistis­ch. „Wir haben noch etwas zu tun, aber das kriegen wir schon hin.“

Derweil wurde Constantin Schmid als sechster Springer für das deutsche Team nachnomini­ert. Der 21-Jährige aus Oberaudorf komplettie­rt die WM-Mannschaft mit Geiger, Eisenbichl­er, Severin Freund, Pius Paschke und Martin Hamann.

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Foto: Raed Krishan, dpa Freut sich über seinen dritten Platz von der Normalscha­nze in Rasnov (Rumänien): Karl Geiger mit Blumen und Pokal.
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