„Das kriegen wir schon hin“
Skispringer Karl Geiger blickt nach Platz drei beim Weltcup in Rumänien optimistisch auf die Wettkämpfe in Oberstdorf. Langläufer trainieren bereits im Allgäu
Oberstdorf Der Countdown bis zum Auftakt der Nordischen Ski-Weltmeisterschaft in Oberstdorf läuft. Am Mittwochabend werden die Wettkämpfe mit einer kurzen Feier in der Skisprungarena eröffnet. Mit Drohnenshow, Licht, Laser – und Abstand. Die letzten Tage vor der WM haben die Sportler auf ganz unterschiedliche Art und Weise verbracht. Die einen erholten sich zu Hause von den Weltcup-Strapazen der vergangenen Wochen. Andere reisten bereits im Allgäu an.
Einige internationale Top-Langläufer zum Beispiel. Sie wären am Wochenende eigentlich noch einmal beim Weltcup in Nove Mesto/ Tschechien im Einsatz gewesen. Doch die Rennen waren kurzfristig abgesagt worden. Weil unter anderem Deutschland die Tschechische Republik wegen der starken Verbreitung
von Corona-Mutationen zum Risikogebiet erklärt hat. So drehten sie nun bereits ihre Trainingsrunden auf den sonnigen Loipen in Balderschwang, knapp 25 Kilometer nordwestlich von Oberstdorf – auf Einladung des dortigen Bürgermeisters.
Am anstrengendsten war das letzte Wochenende vor der Weltmeisterschaft für die Skispringer. Sie mussten noch einmal weit reisen, um im rumänischen Rasnov um Weltcup-Punkte zu kämpfen. Zumindest für Skiflug-Weltmeister Karl Geiger hat sich die Tour gelohnt. „Ich nehme eine große Portion
Selbstvertrauen mit“, sagte der Oberstdorfer. Im Einzel von der Normalschanze wurde Geiger am Freitag Dritter, zusammen mit Pius Paschke, Anna Rupprecht und Luisa Görlich reichte es im MixedSpringen am Samstag zu Rang fünf. Den Sieg sicherte sich das Team aus Norwegen vor Slowenien und Österreich. Als „prinzipiell zufriedenstellend“bezeichnete Bundestrainer Stefan Horngacher das Resultat. Wohlwissend, dass mit Markus Eisenbichler der derzeit konstanteste deutsche Springer nicht dabei war und auch die beiden Frauen des WM-Triumphs von Seefeld vor zwei Jahren fehlten. Katharina Althaus und Juliane Seyfarth bereiten sich zusammen mit Frauen-Bundestrainer Andreas Bauer auf der Olympiaschanze in Garmisch-Partenkirchen auf den Saisonhöhepunkt vor. Es ging vor allem um Feinabstimmungen des Materials.
Horngacher gefiel Geigers Leistung in Rumänien. Der Trainer sagte: „Er kommt wieder hin an seine sehr guten Kleinschanzen-Sprünge. Da können wir sehr zufrieden sein.“Geiger, der in den Wochen nach der Vierschanzentournee deutlich nachgelassen hatte und zuletzt sogar zweimal den zweiten Durchgang der besten 30 Springer verpasste, scheint sich pünktlich vor der Heim-WM wieder auf gutem Niveau zu stabilisieren. Entsprechend äußerte er sich mit Blick auf die WM vorsichtig optimistisch. „Wir haben noch etwas zu tun, aber das kriegen wir schon hin.“
Derweil wurde Constantin Schmid als sechster Springer für das deutsche Team nachnominiert. Der 21-Jährige aus Oberaudorf komplettiert die WM-Mannschaft mit Geiger, Eisenbichler, Severin Freund, Pius Paschke und Martin Hamann.