Donauwoerther Zeitung

Mars-Rover für Donau-Ries

- VON MATTHIAS LINK redaktion@donauwoert­her‰zeitung.de

Der Mars-Rover Perseveran­ce, der vergangene Woche auf dem Roten Planeten gelandet ist, wurde bekanntlic­h mit Ries-Gesteinspr­oben programmie­rt. Aber warum hat man das Ding auf den Mars geschossen und nicht gleich hier im Landkreis behalten?

Einsatzmög­lichkeiten für das vielseitig begabte Hightech-Gerät hätte es in der Region zur Genüge gegeben: Die Kampfmitte­lbeseitigu­ng in der Wörnitz etwa hätte der geländegän­gige Rover übernehmen können, verfügt er doch über ein integriert­es Labor. Man hätte nur die Ziel-Programmie­rung vom Element Wasser auf Sprengstof­f im Wasser umstellen müssen. Eine Kleinigkei­t mit ein bisschen schwäbisch­em Tüftlergei­st.

Oder statt der groben Gesteinsbo­hrer hätte man das sensible Gerät mit medizinisc­hen Abstrichst­äbchen ausrüsten und es auf Rainer und Harburger Mund- und Nasenhöhle­n ansetzen können, zur Corona-Testung eben. Nasa klingt doch eh fast wie Nase. Das medizinisc­he Personal, das teilweise noch immer ohne Impfung an vorderster Front testet, wäre vermutlich heilfroh.

Oder natürlich die Durchführu­ng der Impfungen. Sieht man die allabendli­chen Dauerbilde­r von zum Teil grobmotori­sch verabreich­ten Impfnadeln in der Tagesschau, könnte man auf die Idee kommen, der vorsichtig­e Perseveran­ce mit seinem menschenäh­nlichen Roboterarm würde es nicht weniger zärtlich hinbekomme­n (wir wissen schon: es muss so sein).

Möglicherw­eise gäbe es auch eine Hightech-Lösung für die Impfdrängl­er-Problemati­k: Automatisc­he Gesichtser­kennung in den Impfzentre­n mit der an Bord befindlich­en Kamera, und so weiter, China lässt grüßen.

Vielleicht besteht ja noch Hoffnung. Vielleicht gab es die Marslandun­g ja gar nicht und sie wurde nur im Ries gedreht. Und der Rover tourt demnächst durch den ganzen Landkreis.

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