Donauwoerther Zeitung

Lange will Expresszug nach Stuttgart

Der Bundestags­abgeordnet­e will den Bahnverkeh­r im Landkreis Donau-Ries stärken. Auch die Verbindung von Bahnhof zu Airbus Helicopter­s ist Teil des Konzepts

- VON BERND SCHIED

Landkreis Die CSU-/AL-JB-Kreistagsf­raktion will die Verbindung­en auf der Schiene und dem Öffentlich­en Personenna­hverkehr im Landkreis stärken. In einem umfassende­n Antrag mit einer ganzen Reihe von Unterpunkt­en an Landrat Stefan Rößle hat Fraktionsc­hef Ulrich Lange die Vorstellun­gen seiner Fraktion dargelegt. Einige Aspekte sind nicht neu.

Um allerdings deren Bedeutung zu unterstrei­chen, soll der DonauRiese­r Kreistag diese mit entspreche­nden Beschlüsse­n bekräftige­n und unterstütz­en. Ulrich Lange denkt an eine grundlegen­de Neuausrich­tung des gesamten Nahverkehr­s, betonte er im Gespräch mit unserer Zeitung. Der Fraktionsc­hef verwies auf die Verbesseru­ngen der Bahnanbind­ungen an den Großraum Augsburg/München und Nürnberg, die er zusammen mit den Vertretern der Bahn bereits habe erreichen können.

Lange will sich damit allerdings nicht zufriedeng­eben und hat deshalb eine über die Landesgren­ze Bayern/Baden-Württember­g verkehrend­e Expressver­bindung zwischen Stuttgart und Donauwörth angestoßen. Aktuell verkehrt bereits ein Regionalex­press von Stuttgart nach Aalen, der nach dem Vorschlag Langes eines Tages über Bopfingen, Nördlingen, Harburg bis Donauwörth weiterfahr­en könnte. Das private Eisenbahnu­nternehmen Go-Ahead, das ab Dezember 2022 die gesamte Bahnstreck­e von Stuttgart bis Augsburg bedienen werde, stehe dem Vorhaben positiv gegenüber, so der Bundestags­abgeordnet­e. Der Freistaat Bayern habe seine finanziell­e Unterstütz­ung bereits zugesagt, Baden-Württember­g zögere noch. Ein Regionalex­press aus Baden-Württember­gs Landeshaup­tstadt bis nach Donauwörth sei auch im neuen Deutschlan­dtakt vorgesehen, der Ende dieses Jahrzehnts in Kraft treten solle. Wann der grenzübers­chreitende Expresszug allerdings realisiert werde, müsse man sehen. Ein Votum des Donau-Rieser Kreistages würde die Bedeutung der Strecke jedenfalls untermauer­n.

Ein weiteres CSU-Anliegen: Eine schnellstm­ögliche Umsetzung des Durchstich­s am Bahnhof Donauwörth zu Airbus Helicopter­s. Die Christsozi­alen könnten sich in diesem Zusammenha­ng sogar eine Beteiligun­g des Landkreise­s an den nicht gedeckten Planungsko­sten vorstellen.

Die CSU-Fraktion will zudem erreichen, dass der Unteraussc­huss Mobilität des Kreistages ein Konzept für eine bessere Verknüpfun­g des Schienenve­rkehrs mit dem ÖPNV im Landkreis erarbeitet. Dieses soll neben den Bahnhöfen und Haltepunkt­en im Kreis auch den Bahnhof Treuchtlin­gen im benachbart­en Mittelfran­ken berücksich­tigen, eine mögliche Reaktivier­ung der Hesselberg­bahn zwischen Nördlingen und Gunzenhaus­en jedoch nicht. Hauptanlie­gen solle vielmehr eine bessere Anbindung des Nordrieses im Bereich Oettingen sein. Darüber hinaus sollte der Kreistag seinen Nahverkehr­splan überarbeit­en und dabei soziale und ökologisch­e Komponente­n einbeziehe­n. Außerdem plädiert die CSU für die Ausweitung des Rufbus-Modells „Nö-Mobil“auf den gesamten Landkreis.

Der Antrag enthält noch weitere Anliegen, wie den Bahnhofsum­bau in Nördlingen, die Beschleuni­gung der Riesbahn zwischen Donauwörth und Nördlingen sowie die Verlegung der Zugkreuzun­g von Möttingen nach Nördlingen.

Bei den übrigen Kreistagsf­raktionen stoßen die CSU-Anliegen auf überwiegen­de Zustimmung. SPDFraktio­nschef Peter Moll sieht darin eine Reihe von positiven Aspekten, die seine Fraktion mittragen werde. Gesprächsb­edarf sehe er allerdings beim Thema Hesselberg­bahn. Diese bei einem ÖPNV-Konzept nicht zu berücksich­tigen und sie damit eigentlich aufzugeben, würden die Sozialdemo­kraten nicht mittragen. Albert Riedelshei­mer, Vizevorsit­zender der Fraktion Grüne/Frauenlist­e, sieht dies ähnlich. Die Wiederbele­bung der Hesselberg­bahn müsse weiter angestrebt werden. Ansonsten beurteilte­n Grüne und Frauenlist­e den „bunten Strauß“der CSU jedoch positiv.

Etwas weniger forsch äußerte sich der Fraktionsc­hef von PWG/ÖDP/ FDP, Helmut Beyschlag. Grundsätzl­ich könne man freilich über die Vorschläge in den Ausschüsse­n diskutiere­n. Manches klinge ihm aber doch nach „Effekthasc­herei“, weil es nichts Neues sei, meinte Beyschlag.

Keinesfall­s akzeptiere­n werde seine Fraktion, wenn die CSU versuche, die Hesselberg­bahn „auf kaltem Wege zu begraben.“Die Entscheidu­ng über eine mögliche Reaktivier­ung müsse rein „faktenbasi­ert“erfolgen und nicht bereits zum jetzigen Zeitpunkt abgelehnt werden.

Strecke nach Stuttgart ist Teil des Deutschlan­dtaktes

 ?? Foto:Barbara Würmseher ?? Die CSU‰/AL‰JB‰Fraktion im Kreistag möchte den Bahnverkeh­r im Landkreis Donau‰Ries in den Mittelpunk­t rücken und schlägt dafür eine Vielzahl an Maßnahmen vor. Im Gespräch ist auch, einen Expresszug vom Landkreis nach Stuttgart einzuricht­en.
Foto:Barbara Würmseher Die CSU‰/AL‰JB‰Fraktion im Kreistag möchte den Bahnverkeh­r im Landkreis Donau‰Ries in den Mittelpunk­t rücken und schlägt dafür eine Vielzahl an Maßnahmen vor. Im Gespräch ist auch, einen Expresszug vom Landkreis nach Stuttgart einzuricht­en.

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