Söder tastet sich vorsichtig an Lockerungen heran
Gärtnereien, Blumenläden, Gartenmärkte und Fußpfleger dürfen ab 1. März ihr Geschäft wieder öffnen
München „Mehr öffnen, wo es geht, weniger öffnen, wo es schlecht steht, eher auch zurückgehen, wo es sehr schlecht steht.“Nach diesem Prinzip will sich Ministerpräsident Markus Söder (CSU) an weitere, vorsichtige Lockerungen der CoronaRegeln herantasten. Als erste sollen davon Gärtnereien, Blumenläden und Gartenmärkte sowie Fußpfleger profitieren.
Nach der virtuellen Sitzung des CSU-Vorstands kündigte Söder am Montag in München an, dass bereits ab 1. März der Verkauf von Pflanzen und Blumen im Geschäft in ganz Bayern wieder erlaubt werden soll.
Zum einen handle es sich um verderbliche Ware, zum anderen wolle man verhindern, dass die Discounter überrannt werden. Auch körpernahe Dienstleistungen wie Fußpflege sollen wieder gestattet sein. Konkrete Beschlüsse dazu werde das Kabinett an diesem Dienstag fassen. Dass Friseure am 1. März wieder öffnen dürfen, ist bereits beschlossene Sache.
Weitere Lockerungen der Kontaktregeln, weitere Öffnungen im Handel sowie mehr Präsenz- und Wechselunterricht auch an weiterführenden Schulen stellte Söder zwar in Aussicht. Sie sollen allerdings nur in Regionen möglich sein, in denen die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen stabil unter dem Wert von 35 liege. In den Geschäften in diesen Regionen sollen strenge Hygiene-Regeln gelten, also Maskenpflicht und Quadratmeter-Begrenzung.
Die Kontaktbeschränkungen für private Treffen könnten auf zwei Haushalte und fünf Personen ausgedehnt werden.
Oberste Priorität werden nach Aussage Söders die Schulen haben. Bei niedrigen Inzidenzen könne man etwa an den Grundschulen vom Wechsel- in den Präsenzunterricht übergehen. Zudem könne es dann in weiteren Klassenstufen Wechselunterricht geben, beginnend etwa mit Klasse elf und weiteren Vor-Abschlussklassen.
Zu viel Hoffnung auf schnelle Erleichterung wollte Söder allerdings nicht machen. Er warnte eindringlich vor der Gefahr durch die VirusMutationen. Ihr Anteil an den
Neuinfektionen sei in Bayern seit Jahresbeginn von fünf auf jetzt 28 Prozent gestiegen. Niemand könne vorhersagen, wie sich die Situation in zwei oder drei Wochen darstelle.
Bei Gastronomie und Hotellerie ist Söder weiterhin zurückhaltend – hier sei „der Horizont deutlich später zu sehen“, betonte er. „Wir haben auch im letzten Jahr dort als letztes das Ganze geöffnet, und auch da übrigens mit Vorstufen im Außenbereich. Dies ist aber im Moment nicht beurteilbar, wann das entsprechend sein kann.“Auch für Ostern wollte Söder keine Prognose wagen: „Der Osterurlaub ist weder jetzt abzusagen noch sicher zu gestalten.“