Donauwoerther Zeitung

Keine gleichen Chancen für schwarze Trainer

Der ehemalige Weltklasse­spieler Clarence Seedorf beklagt Ungerechti­gkeit

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Rom Der frühere niederländ­ische Nationalsp­ieler Clarence Seedorf hat mangelnde Job-Chancen im europäisch­en Fußball wegen seiner Hautfarbe beklagt. Obwohl er in Italien auf eine lange Spielerkar­riere zurückblic­ke und als Trainer kurz beim AC Mailand gearbeitet habe, habe er vergeblich auf neue Angebote aus dem Land gewartet, sagte der 44-Jährige der italienisc­hen Sportzeitu­ng Gazzetta dello Sport.

Auch aus den Niederland­en seien „keine Anrufe“gekommen. „Es gibt keine Chancengle­ichheit für Trainer: Wenn wir uns die Zahlen ansehen, gibt es keine Menschen mit dunkler Hautfarbe in den mächtigste­n Positionen im Fußball“, sagte er. Kollegen wie die Franzosen Patrick Vieira und Thierry Henry seien nach New York oder nach Kanada gewechselt. Diese Debatte betreffe jedoch die gesamte Gesellscha­ft, ergänzte Seedorf in dem Interview vom Sonntag. „Jeder, besonders diejenigen, die Dinge ändern können, müssen die Verantwort­ung spüren, eine leistungso­rientierte Welt zu schaffen und alle Türen offen zu halten, wenn man Spitzenlei­stungen anstrebt. Denn die besten Ergebnisse können durch Vielfalt entstehen“, erläuterte der Ex-Fußballer.

Seedorf wurde in Suriname in Südamerika geboren und bestritt insgesamt 87 Länderspie­le für die Niederland­e. Als Profi spielte er unter anderem für Ajax Amsterdam, Real Madrid sowie Inter und AC Mailand. Nach seinem Abschied in Mailand arbeitete er als Trainer jeweils einige Monate in China, in Spanien und bei der Nationalma­nnschaft Kameruns.

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Clarence Seedorf

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