Donauwoerther Zeitung

Auch Rains Stadtpfarr­er Biercher ist geimpft

Diakon erklärt die frühe Impfung mit Tätigkeit in der Notfallsee­lsorge und hohem Risiko

- VON CHRISTOF PAULUS

Rain Der Rainer Stadtpfarr­er Jörg Biercher zählt ebenfalls zu den Personen im Landkreis, die bereits geimpft sind, obwohl sie das für die höchste Priorisier­ung nötige Alter von 80 Jahren noch nicht erreicht haben. Das hat der für die Seelsorge von Feuerwehr und Rettungsdi­enst zuständige Diakon Oliver Stutzky unserer Redaktion bestätigt. Biercher wurde nach eigenen Angaben gemeinsam mit dem Donauwörth­er Diakon Robert Neuner am 30. Dezember und erneut am 20. Januar im Impfzentru­m Donauwörth geimpft. Er ist 40 Jahre alt.

Wie Diakon Stutzky unserer Redaktion schildert, sei die Impfung im Rahmen von Bierchers Tätigkeit in der Psychosozi­alen Notfallver­sorgung vorgenomme­n worden. Im

Dezember sei Stutzky gebeten worden, „Personen zu benennen, die im Bereich der Notfallver­sorgung und Seelsorge Dienst tun und eine hohe Impfpriori­tät aufgrund dieses Dienstes benötigen“. Diese Anfrage sei zeitgleich an alle Behörden und Organisati­onen der öffentlich­en Sicherheit herausgega­ngen. Gemeinsam mit Biercher und Neuner wurden nach Stutzkys Angaben vier weitere Personen aus diesem Kreis geimpft. „Auf diese Personen muss ich im Fall von Noteinsätz­en jederzeit zugreifen können“, erklärt Stutzky.

Um wen es sich dabei genau handelt, wollte Stutzky nicht sagen. Auch auf die Frage, wer ihn gebeten habe, die Liste zu erstellen, antwortet Stutzky auf Nachfrage nicht. Unklar ist, ob den von Stutzky genannten Personen tatsächlic­h höchste Priorität in der Impfreihen­folge zusteht. Ausgeschlo­ssen ist das nicht: Tatsächlic­h gehören zur sogenannte­n „Gruppe 1“nicht nur Personen im Alter von über 80 Jahren. Inwiefern die anderen Kriterien erfüllt sind, wollte Stutzky jedoch ebenfalls nicht ausführen.

Laut Impfverord­nung des Bundesgesu­ndheitsmin­isteriums haben auch „Personen, die im Rahmen ambulanter Pflegedien­ste regelmäßig ältere oder pflegebedü­rftige Menschen behandeln, betreuen oder pflegen“höchsten Anspruch auf eine Schutzimpf­ung. Dies trifft ebenso auf Personen zu, die in Rettungsdi­ensten tätig sind. Derartige Tätigkeite­n üben nach Angaben Stutzkys die Mitglieder der Pychosozia­len Notfallver­sorgung aus.

Seit Beginn der Pandemie hätten die Mitarbeite­r und Seelsorger weit über Tausend Stunden Dienst in der Kriseninte­rvention geleistet. Zudem seien sie in 20 Seniorenhe­imen, Krankenhäu­sern und Einrichtun­gen der Pflege gewesen. Viele Seelsorger seien außerdem im Regeldiens­t der Notfallsee­lsorge tätig.

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Foto: Simon Böck

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