Auch Rains Stadtpfarrer Biercher ist geimpft
Diakon erklärt die frühe Impfung mit Tätigkeit in der Notfallseelsorge und hohem Risiko
Rain Der Rainer Stadtpfarrer Jörg Biercher zählt ebenfalls zu den Personen im Landkreis, die bereits geimpft sind, obwohl sie das für die höchste Priorisierung nötige Alter von 80 Jahren noch nicht erreicht haben. Das hat der für die Seelsorge von Feuerwehr und Rettungsdienst zuständige Diakon Oliver Stutzky unserer Redaktion bestätigt. Biercher wurde nach eigenen Angaben gemeinsam mit dem Donauwörther Diakon Robert Neuner am 30. Dezember und erneut am 20. Januar im Impfzentrum Donauwörth geimpft. Er ist 40 Jahre alt.
Wie Diakon Stutzky unserer Redaktion schildert, sei die Impfung im Rahmen von Bierchers Tätigkeit in der Psychosozialen Notfallversorgung vorgenommen worden. Im
Dezember sei Stutzky gebeten worden, „Personen zu benennen, die im Bereich der Notfallversorgung und Seelsorge Dienst tun und eine hohe Impfpriorität aufgrund dieses Dienstes benötigen“. Diese Anfrage sei zeitgleich an alle Behörden und Organisationen der öffentlichen Sicherheit herausgegangen. Gemeinsam mit Biercher und Neuner wurden nach Stutzkys Angaben vier weitere Personen aus diesem Kreis geimpft. „Auf diese Personen muss ich im Fall von Noteinsätzen jederzeit zugreifen können“, erklärt Stutzky.
Um wen es sich dabei genau handelt, wollte Stutzky nicht sagen. Auch auf die Frage, wer ihn gebeten habe, die Liste zu erstellen, antwortet Stutzky auf Nachfrage nicht. Unklar ist, ob den von Stutzky genannten Personen tatsächlich höchste Priorität in der Impfreihenfolge zusteht. Ausgeschlossen ist das nicht: Tatsächlich gehören zur sogenannten „Gruppe 1“nicht nur Personen im Alter von über 80 Jahren. Inwiefern die anderen Kriterien erfüllt sind, wollte Stutzky jedoch ebenfalls nicht ausführen.
Laut Impfverordnung des Bundesgesundheitsministeriums haben auch „Personen, die im Rahmen ambulanter Pflegedienste regelmäßig ältere oder pflegebedürftige Menschen behandeln, betreuen oder pflegen“höchsten Anspruch auf eine Schutzimpfung. Dies trifft ebenso auf Personen zu, die in Rettungsdiensten tätig sind. Derartige Tätigkeiten üben nach Angaben Stutzkys die Mitglieder der Pychosozialen Notfallversorgung aus.
Seit Beginn der Pandemie hätten die Mitarbeiter und Seelsorger weit über Tausend Stunden Dienst in der Krisenintervention geleistet. Zudem seien sie in 20 Seniorenheimen, Krankenhäusern und Einrichtungen der Pflege gewesen. Viele Seelsorger seien außerdem im Regeldienst der Notfallseelsorge tätig.