Tempo 30? Da gibt es wichtigere Projekte
Zu unserem Artikel „Bald Tempo 30 durch die Reichsstraße?“(DZ vom 17. Februar) erreichte uns folgende Leserzu schrift:
Die Donauwörther SPD will also die Einkaufstraße, sprich Reichsstraße, durch Beschränkungen attraktiver und sicherer machen. Dabei ist festzustellen, dass laut ADAC Tempo 30 weder aus Sicherheitsnoch Umweltgründen zielführend ist.
Tempo-30-Zonen – ja: vor Kindergärten oder Schulen zeitbegrenzt, das heißt, wenn diese „in Betrieb“sind. Aber „Tempo 30“in der Reichsstraße? Bei Stoßverkehr entsteht Staurisiko und damit wird es für Fußgänger schwieriger. Das Überqueren ist für sie relativ gefahrlos bei Ampel und Zebrastreifen, sowohl bei 50, als auch bei 30 Stundenkilometern gegeben.
Thema Radfahrer: Bei Tempo 30 entsteht mehr Gefährdung, da zügiges Überholen nicht möglich, denn Radfahrer sind die Reichsstraße abwärts durchaus mit 20 bis 30 Stundenkilometern unterwegs. Thema Umweltbewusstsein: Verbrauch und Stickoxide sind laut ADAC bei Tempo 30 nicht unerheblich niedriger als bei Tempo 50.
Thema Lärmschutz: Laut ADAC ist der Unterschied zwischen 30 und 50 unerheblich. Thema Gehwege: Unter OB Böswald wurde die Reichsstraße „neu gestaltet“. Welch ein Aufschrei war da zu hören, als die Parkplätze zulasten breiter Gehwege rechts und links wegfielen. Ich meine, dieses SPD-Argument (enge Gehwege) ist wirklich nicht schlagkräftig. Die SPD will die komplette Innenstadt mit Kapell-, Pfleg-, Sonnenstraße, Eich-, Kronengasse mit „Tempo 30“beruhigen. Da wäre zu prüfen, ob dies gesetzlich möglich ist.
Als Argument, die abseits gelegenen Kindergärten und das BRK-Pflegeheim anzuführen, ist eher nicht zielführend. Warum also Tempo 30? Die Argumente sind nicht schlüssig und teils überhaupt nicht zutreffend. Es gibt sicher dringendere, für Bürger und Stadt nützlichere Projekte zu planen und durchzuführen, als weitere Verbote auszusprechen und Schilder aufzustellen.
Peter Gutowski, Donauwörth