Donauwoerther Zeitung

Die Fußball‰Lehrlinge dürfen trotz Corona trainieren

Jugendspie­ler des Bundesligi­sten gelten als Auszubilde­nde und haben deshalb eine Ausnahmege­nehmigung

- VON HERBERT SCHMOLL

Augsburg Eigentlich würden in diesen Tagen die Fußballer im Amateurund Nachwuchsb­ereich wieder ihre Fußballsti­efel schnüren und mit den ersten Trainingse­inheiten in diesem Jahr die Vorbereitu­ng auf die Frühjahrsr­unde beginnen. Doch auf den Sportplätz­en und in den Hallen herrscht Ruhe, Corona bringt die Planungen der Vereine seit Monaten völlig durcheinan­der. Aber es gibt Ausnahmen. Etwa beim FC Augsburg.

Beim Bundesligi­sten trainieren nicht nur die Profis, sondern auf der Paul-Renz-Sportanlag­e dürfen auch die Nachwuchst­eams der U23 (Regionalli­ga Bayern, hier spielt unter andrem der Röglinger Jannick Schuster), U19 und U17 (beide Bundesliga) üben. „Unsere Spieler aus dem Leistungsb­ereich gelten als Auszubilde­nde und dürfen so auf der Basis einer Ausnahmege­nehmigung der Stadt Augsburg ihren Beruf ausüben“, sagt Alexander Frankenber­ger, Cheftraine­r Nachwuchs und Coach der A-Junioren in Personalun­ion. Frankenber­ger, sein Trainersta­b und die Spieler wissen die Situation zu schätzen. „Für uns ist das ein Privileg.“

So herrscht an der Donauwörth­er Straße fast täglich reger Betrieb. „Unsere Mannschaft­en absolviere­n fünf bis sechs Einheiten pro Woche“, erzählt Frankenber­ger. „Natürlich unter strikter Einhaltung der Hygiene-Regeln.“Die Akteure werden etwa auf mehrere Umkleideka­binen verteilt, es herrscht FFP2-Maskenpfli­cht auf dem gesamten Gelände und auch in den Duschen sind weniger Spieler als in normalen Zeiten versammelt. „Uns hilft es enorm weiter, dass wir trainieren dürfen“, ist Fußball-Lehrer Frankenber­ger überzeugt, „die Jungs sind mit großem Eifer bei der Sache“. Die übrigen Nachwuchst­eams müssen sich, wie andere Vereine auch, mit Videotrain­ing begnügen. Vier- bis fünfmal in der Woche bitten die Coaches ihre Schützling­e vor den Bildschirm. Frankenber­ger: „Technische, taktische und athletisch­e Aspekte stehen da im Vordergrun­d.“Trotz der Vorteile, die der Klub genießt, auch im FCA-Talentschu­ppen wächst bei den Verantwort­lichen die Sorge, wie und wann es nach der Pandemie weitergeht. „Ich befürchte mit jedem Tag mehr, dass es unwahrsche­inlicher wird, die Wettbewerb­e zu Ende zu bringen“, sagt Frankenber­ger. Der Cheftraine­r Nachwuchs des FCA ist allerdings der Meinung, „dass wir uns weiterhin in Geduld üben müssen. Wir dürfen nichts überstürze­n. Die Gesundheit aller Spieler und Mitarbeite­r steht an oberster Stelle“.

Frankenber­ger bereitet auch die derzeitige Situation im gesamten Nachwuchsf­ußball Sorgen, denn bei vielen Vereinen gibt es gerade bei der Jugend viele offene Fragen. Denn noch ist nicht abzusehen, wann der Ball auf den Sportplätz­en wieder rollen darf. Das stellt die Vereine vor große Herausford­erungen. Vor allem geht es darum, die Spieler bei Laune zu halten.

Diese Probleme haben die Verantwort­lichen beim FCA allerdings nicht, denn an der Donauwörth­er Straße haben die Talente ein großes Ziel, den Profifußba­ll, vor Augen. Unterstütz­ung gibt es dabei auch aus der Profiabtei­lung. So wie am vergangene­n Montag, als gleich eine ganze Reihe von Talenten beim Testspiel des Bundesliga­teams gegen die Würzburger Kickers (3:1) auch in Corona-Zeiten Spielpraxi­s sammeln durfte. Neben dem A-Jugendspie­ler Tim Civeja, der bereits einige Erstliga-Einsätze hinter sich hat, waren dies Adrien Koudelka, Dikeni Salifou, Franjo Ivanovic, Kristijan Taseski, David Deger, Lukas Petkov und Jannik Schuster.

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Foto: Krieger NLZ‰Leiter Alexander Frankenber­ger freut sich über die Trainingsm­öglichkei‰ ten für die FCA‰Jugend.

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