Stresstest Holland
DFB-Frauen vor ihrer ersten Bewährungsprobe
Düsseldorf Es wird schwerer für die deutschen Fußball-Frauen. Die Partie gegen die Niederlande am Mittwoch (18.30 Uhr/Eurosport) in Venlo ist der erste Gradmesser für Bundestrainerin Martina VossTecklenburg beim Aufbau einer schlagkräftigen Mannschaft für die ins Jahr 2022 verlegte Europameisterschaft in England.
Die Niederländerinnen warten als Europameister und WM-Zweite auf das DFB-Team, das sich – auch coronabedingt – in den vergangenen zwölf Monaten lediglich mit zweitund drittklassigen Mannschaften in der souverän gestalteten EM-Qualifikation messen konnte. „Uns ist schon klar, dass uns die Niederländerinnen ganz anders fordern werden“, sagte Voss-Tecklenburg. Nach dem zwar souveränen, aber keineswegs überzeugenden 2:0 am Sonntag in Aachen gegen Belgien blieb der Trainerin wenig Zeit für Veränderungen. Möglicherweise können auch einige Spielerinnen wegen leichten Verletzungen aus dem Belgien-Spiel nicht auflaufen. „Wir nehmen die Sache so an, wie sie ist“, sagte die Bundestrainerin. Immerhin will man nicht nur gegen ein Weltspitzenteam bestehen, sondern selbst wieder dazugehören. „Wir sehen uns international auch mit bei den führenden Mannschaften. Aber wir wollen auch wieder Titel gewinnen“, sagte Sara Däbritz vom französischen Spitzenklub Paris Saint-Germain zu den Zielen der deutschen Mannschaft. Zweifellos hat das Team die Qualität und das Personal dafür. Auch wenn VossTecklenburg in den Spielen gegen Belgien und die Niederlande auf die in Spanien und England spielenden Legionärinnen verzichten muss, kann sie doch namhafte Kickerinnen auf das Feld schicken. Von den Gegnerinnen erwartet sie deren typischen Auftritt. „Sie sind technisch stark, ballsicher, haben ein effektives Kurzpassspiel , suchen die Lücken. Und sie haben viele sehr gute Individualisten in ihren Reihen“, sagte die Bundestrainerin.
„Sicher sind sie in dem Spiel Favorit. Aber ich erhoffe mir und erwarte ein enges Spiel mit vielen Erkenntnissen“, sagte Voss-Tecklenburg. Anders als zuletzt dürfte in Venlo die Abwehr und Torhüterin Merle Frohms intensiver beschäftigt werden. „Mein Anspruch ist, die Null hinten zu halten. Wenn das passiert, haben wir hinten einen guten Job gemacht“, sagte die Torhüterin von Eintracht Frankfurt, die eine Spielgarantie von der Bundestrainerin erhielt.