Solche Fallen sind eine Schande für die Jägerschaft
Zum Artikel „Warum die Jagd mit Fallen sinnvoll ist“vom 20 Februar:
Erst einmal möchte ich klarstellen, dass weder Fuchs noch Dachs und Marder für die Reduzierung von Hasen, Rebhühnern und Wachteln verantwortlich gemacht werden können. Hierfür sind in erster Linie zu viele Treibjagden sowie die starke Nutzung landwirtschaftlicher Flächen ausschlaggebend, die den Bodenbrütern jeglichen Lebensraum nehmen. Jetzt sollen Fuchs und Co. an allem schuld sein. War es nicht die Zunft der Jäger, die für die Ausrottung von Luchs, Wolf und Bär sorgte? Überall dann, wenn der Mensch in die Natur eingreift, kommt es zu einem ökologischen Ungleichgewicht. Bezüglich der Überpopulation sollte man nicht vergessen, dass Tausende Tiere Opfer des Straßenverkehrs sind. Füchse ernähren sich zu 90 Prozent von Mäusen, das ist längst sogar schon bei Laien angekommen. Sie stellen somit einen wertvollen Beitrag für Flora und Fauna dar. Ein Fuchs ist absolut kein Schädling. Schlagfallen gehören sofort verboten, und die Jagd mit Drahtkäfigen oder Kastenfallen ist das Allerletzte (Tiere mit Beute bzw. Lockstoffen zu ködern). Solche Fallen dienen zur Umsiedlung der Tiere in einen neuen Lebensraum und nicht zum Töten. Jäger, die sich solche Praktiken zunutze machen, dürfen sich meines Erachtens nicht „Jäger“nennen. Es verstößt in jeglicher Hinsicht gegen das Tierschutzgesetz. So absolut würdelos einem Mitgeschöpf entgegenzutreten, das stundenlang verängstigt in der Falle sitzt, unter enormen Stress steht und nur darauf warten muss, abgeknallt zu werden. Das bringt Schande über die gesamte Jägerschaft. Da ist es kein Wunder, wenn Natur- und Tierschützer sogenannte Lebendfallen zerstören oder die Tiere befreien – das sind in meinen Augen die wahren Helden.
Claudia Wirth, Donauwörth