Donauwoerther Zeitung

Neue Kläranlage kostet fünf Millionen Euro

Das Großprojek­t in Genderking­en wird deutlich teurer im Vergleich zur anfänglich­en Kostenschä­tzung. Dabei sind „optionale Maßnahmen“enthalten – die aber will der Gemeindera­t

- VON ADALBERT RIEHL

Genderking­en Das von Ende dieses Jahres bis Herbst 2023 zu realisiere­nde Abwasserpr­ojekt in Genderking­en wird rund fünf Millionen Euro verschling­en. Die Bauzeit wurde vom Gemeindera­t großzügige­r bemessen als im bisherigen „Fahrplan“des Ingenieurb­üros vorgesehen. Dies soll viele potenziell­e Anbieter animieren, sich an der Ausschreib­ung zu beteiligen. Durch das größere Zeitfenste­r für die ausführend­en Firmen erhoffe er sich günstigere Preise, so Bürgermeis­ter Schwab. Anstatt im vierten Quartal, wie vom Ingenieur vorgesehen, wurde das Büro zu Ausschreib­ung und Vergabe bereits im dritten Quartal beauftragt – das heißt, die Genehmigun­gsplanung muss nun zügig über die Bühne gehen. Ihre Verärgerun­g über die jetzt vorgelegte Kostenbere­chnung konnten mehrere Gemeinderä­te in der Sitzung nicht verbergen. Lautete die anfänglich­e Kostenschä­tzung auf 3,34 Millionen Euro (brutto, inklusive aller Nebenkoste­n), so wird nun von 5,11 Millionen Euro ausgegange­n.

Ursache ist zum kleineren Teil die zwischenze­itliche Preisentwi­cklung (rund 216.000 Euro oder sechs Prozent). Projektlei­ter Tom Schendel vom beauftragt­en Ingenieurb­üro räumte ein, dass man notwendige beziehungs­weise sinnvolle Ergänzungs­maßnahmen bisher nicht eingearbei­tet hatte.

Bei der Diskussion über die einzelnen Punkte schwächte sich der Vorwurf an das Planungsbü­ro etwas ab, zumal der Gemeindera­t die nun im Gesamtbetr­ag enthaltene­n „optionalen Maßnahmen“durchweg auch realisiert haben will: Container mit Unterstand und die Strahljets (zusammen 208.000 Euro) verringern den künftigen Betriebsau­fwand, die PV-Anlage (82.000 Euro) amortisier­t sich aufgrund des hohen Eigenverbr­auchs nach spätestens acht Jahren, und die Zaun-Erneuerung (75.000 Euro) wird ebenfalls angegangen. Die „weiteren Maßnahmen“wurden ohnehin nicht in Zweifel gezogen, denn insbesonde­re Schlammpre­sse, Baugrundve­rbesserung, Labor und Leitwarte tragen zu Wirtschaft­lichkeit und Langlebigk­eit der neuen Anlage bei.

Die ebenfalls neu in die Berechnung aufgenomme­ne Vakuumanla­ge (327.000 Euro, Entsorgung der Einödhöfe) belaste die Gemeinde nicht, war zu hören. Hier engagiert sich der Wasserzwec­kverband Fränkische­r Wirtschaft­sraum zum Schutz seiner Quellfassu­ngen.

Der Zweckverba­nd trägt für den Grundwasse­rschutz auch zu den weiteren Kosten von 4,78 Millionen Euro bei. Bürgermeis­ter Schwab informiert­e weiter, dass seitens des Freistaate­s eine Härtefallf­örderung von 250 Euro je Einwohner in Betracht käme, wenn die Belastungs­schwelle erreicht wird.

Der überwiegen­de Kostenante­il wird jedoch die Bürger treffen. Schwab favorisier­t eine Mischfinan­zierung aus Verbesseru­ngsbeiträg­en (aufgeteilt in Raten) und Berücksich­tigung bei den laufenden Gebühren.

Im Detail muss darüber der Genderking­er Gemeindera­t befinden, sobald das Ausschreib­ungsergebn­is bekannt ist.

Der überwiegen­de Kostenan‰ teil trifft wohl die Bürger

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