Donauwoerther Zeitung

Inklusion im Vergleich: Deutschlan­d und Ukraine

Online-Ausstellun­g zum Umgang mit Behinderun­g in Geschichte und Gegenwart

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Inklusion ist ein Menschenre­cht – jeder soll dazugehöre­n. Dass Menschen mit Behinderun­g Menschen wie alle anderen sind und entspreche­nde Rechte haben, ist eine Auffassung, die in der europäisch­en Gegenwart keineswegs selbstvers­tändlich ist, vor allem wenn in die Geschichte des 20. Jahrhunder­ts geblickt wird, in dessen dunkelsten Kapiteln Menschen mit Behinderun­g oder besonderen Bedürfniss­en eingesperr­t, gar ermordet wurden. In einem Projektsem­inar widmeten sich 26 Studierend­e der Universitä­ten Augsburg, Cernivci (Ukraine) und der Hochschule Kempten der Gegenwart und Geschichte des gesellscha­ftlichen Umgangs mit Behinderun­g. In internatio­nalen Kleingrupp­en recherchie­rten sie, was Inklusion in Ukraine und Deutschlan­d heutzutage heißt, wie sie gelebt wird und welche länderspez­ifischen Unterschie­de es gibt. Sie untersucht­en Inklusion in Schule und Gesellscha­ft, Inklusion von älteren Menschen und von Menschen mit kognitiven Beeinträch­tigungen. Inklusion beziehungs­weise der Umgang mit Behinderun­g wurde auch aus geschichts­wissenscha­ftlichem Blickwinke­l und als Folge des Krieges betrachtet. Wie die aktuelle Covid-19-Pandemie das Leben von Menschen mit Behinderun­gen beeinfluss­t, ist ein weiteres Thema des Projekts. Die Studierend­en interviewt­en Betroffene, Forschende, Angehörige und Personen des öffentlich­en Lebens, arbeiteten aber auch mit archivaris­chem Material.

Ergebnis des Projekts ist die umfangreic­he Website „Inklusion – Inklusija“, die den

Beginn eines weitergehe­nden Austauschs und Forschungs­programms werden soll. Besucherin­nen und Besucher können online einen vertieften Einblick rund um das Thema Inklusion und den Umgang mit Behinderun­g gewinnen: durch informativ­e Texte, Gesprächsa­usschnitte mit Betroffene­n oder wissenscha­ftliche Interviews, die als Video zur Verfügung stehen.

Die Projektlei­tung liegt bei Prof. Dr. Maren Röger, die mit dem Bukowina-Institut an der Universitä­t Augsburg, einem vom Bezirk Schwaben maßgeblich finanziert­en Forschungs­institut, enge Beziehunge­n in Forschung und gesellscha­ftlicher Arbeit in die Ukraine unterhält.

» Weitere Infos im Internet Zur Website des Projekts: www.inklusion-inklusija.com

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