Viele Lecks in Leitungsnetz
In Wolferstadt brechen die Trinkwasserleitungen gleich an mehreren Stellen
Wolferstadt Ein unerfreuliches Ereignis hält die Verantwortlichen der Gemeinde Wolferstadt seit Ende der vorigen Woche auf Trab: Nach dem Ende der Frostperiode ist das Trinkwasser-Leitungsnetz im Kernort offenbar an einer ganzen Reihe von Stellen undicht. Es gehe viel Wasser verloren, berichtet Bürgermeister Philipp Schlapak. Noch habe man nicht alle Lecks gefunden.
Dass im Anschluss an eine Kältewelle manche Wasserleitung, die im Boden verlegt ist, Schaden nimmt, sei nichts Ungewöhnliches, erklärt Werkleiter Bernd Hauber von der Bayerischen Rieswasserversorgung (BRW), dem größten Trinkwasserlieferanten in Nordschwaben. Der Boden könne in Bewegung geraten, wenn er zunächst gefroren sei und es dann wieder wärmer werde.
In Wolferstadt war es in den vergangenen Wochen richtig kalt. Nachts habe es des Öfteren minus 15 Grad gehabt, schildert Bürgermeister Schlapak. Als die Temperaturen in der vorigen Woche stiegen, habe es am Freitagmorgen eine doppelt böse Überraschung gegeben. Praktisch zeitgleich brach die Trinkwasser-Hauptleitung an zwei Stellen – sowohl in der Wemdinger Straße als auch in der Ottinger Straße: „Das
Wasser quoll durch Ritzen im Asphalt heraus.“Dank der Ringleitung, die einen Zulauf von zwei Seiten ermögliche, seien die Anwohner nur in bestimmten Straßenabschnitten vorübergehend von der Wasserversorgung abgeschnitten gewesen.
Eine Hauptleitung habe der Bauhof inzwischen richtig reparieren können, die andere provisorisch. Betroffen sei jeweils eine Gussleitung, die aus dem Jahr 1955 stamme.
Auch an einer weiteren Stelle sei Wasser ausgetreten. Während man diesen Schaden ebenfalls rasch beheben habe können, seien weitere Lecks schwieriger zu finden, da sie offensichtlich kleiner seien. Dennoch versickere eine große Menge wertvolles Trinkwasser momentan im Boden. Der BRW zufolge – von dieser beziehen die Wolferstädter das Wasser – seien es täglich um die 100 Kubikmeter, also 100.000 Liter, die auf diese Weise austreten.
Dies sei schon allein aus ökologischen Gründen nicht hinnehmbar, so Schlapak. Deshalb beauftragte die Kommune – ihr gehört das Leitungsnetz – inzwischen eine Spezialfirma, um die Löcher und Risse aufzuspüren.
Im übrigen BRW-Gebiet liegen nach Auskunft von Werkleiter Hauber die Schäden nach der Frostphase insgesamt im Rahmen.