„Rufen Sie später wieder an, kein Problem!“
Das ganze Leben hängt ja zurzeit am Internet. Ohne Internet gibt es kein Homeoffice und keine Abendunterhaltung. Blöd also, wenn das Internet streikt, und das nicht nur einmal, sondern jeden Abend. Bleibt nur, zähneknirschend bei der Hotline anrufen. Das läuft dann ungefähr so ab: „Hallo, wir haben gerade kein Internet.“„Okay, könnten Sie mir bitte Ihre ServicePin sagen.“„Wo finde ich die?“„Die finden Sie, wenn Sie sich im Internet in Ihren persönlichen Bereich einloggen.“„Wir haben kein Internet, deshalb rufe ich ja an.“Schweigen. Eine Nachfrage meinerseits: „Sind Sie noch dran?“„Ja. Haben Sie die Service-Pin?“„Nein.
Ich habe ja kein Internet.“Der Mitarbeiter schweigt wieder. Ich fluche. Irgendwann sage ich verzweifelt. „Hören Sie, das klappt hier nicht. Können Sie mir nicht auch so helfen?“Er schweigt. Dann legt er auf. Weil es zu spät am Tag ist, um sich zu sehr zu ärgern, beschließe ich, am nächsten Tag wieder anzurufen und mein Problem zu schildern. Diesmal habe ich alle Nummern parat und lande bei einem Mitarbeiter, der sagt, er könne mir nicht helfen. „Ich sehe hier keine Störung in der Leitung.“„Jetzt ist das Internet ja auch da, aber seit drei Tagen bricht es abends immer wieder ab.“„Ich sehe hier keine Störung in der Leitung.“„Es gab aber eine.“„Dann rufen Sie abends wieder an. Kein Problem!“, sagt er. Das E in Problem dehnt er lang. „Ich habe schon ein Problem – nämlich abends kein Internet.“„Ich sehe keine Störung in der Leitung. Rufen Sie abends wieder an. Kein Problem“, flötet er. „Können Sie mir nicht jetzt sagen, was ich jetzt tun kann?“„Ich sehe keine Störung in der Leitung. Rufen Sie abends wieder an. Kein Problem.“Diesmal lege ich auf.