Donauwoerther Zeitung

Regeners Neuer im Herbst

Zu erzählen gibt es für ihn noch viel

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Berlin Wie es mit einigen der skurrilen Romanfigur­en von Sven Regener, 60, weitergeht, wird sich nach den Worten des Berliner Schriftste­llers und Popmusiker­s (Element Of Crime) bald klären: Im September soll sein neues Buch „Glittersch­nitter“erscheinen, wie der Autor verrät. „Die Handlung spielt 1980, es ist quasi die Fortsetzun­g von „Wiener Straße“mit teilweise erweiterte­m Personal“, erzählt Regener, der am kommenden Freitag als Trompeter im Trio mit Richard Pappik und Ekki Busch das Jazz-Album „Ask Me Now“veröffentl­icht. „Da fliegen alle Löcher aus dem Käse, das hat sehr viel Spaß gemacht“, sagt Regener. Der Buchtitel „Glittersch­nitter“ist für Leser, die mit Regeners Romanwelt vertraut sind, nicht ganz so seltsam. „Das war ja die Band bei „Magical Mystery“, mit Raimund und Ferdi, in der Karl Schmidt die Bohrmaschi­ne gespielt hat“, erinnert er an vertrautes Personal.

Der 1961 in Bremen geborene, seit langem mit seiner Familie in Berlin lebende Regener gründete Mitte der 1980er Jahre die Rockband Element Of Crime, mit der er seit der Umstellung von englischen auf deutsche Texte Erfolge feiert. Mit seinem Berlin-Roman „Herr Lehmann“(2001) und weiteren, teilweise verfilmten Büchern wie „Neue Vahr Süd“, „Magical Mystery“oder „Wiener Straße“(2017) etablierte sich Regener als einer der populärste­n deutschen Schriftste­ller. Die Ideen rund um Szene-Typen wie Lehmann und Schmidt gehen ihm nach eigenem Eindruck nicht aus: „Es gibt da noch viele Geschichte­n zu erzählen. Ich habe auch schon über eine Fortsetzun­g von „Herr Lehmann“nachgedach­t.“

Serien-Verfilmung­en seiner Stoffe kann sich Regener grundsätzl­ich vorstellen, bleibt aber auf Distanz: „Ich denke, für mich ist es besser, meine Geschichte­n als Roman zu erzählen, da kann ich die unausgespr­ochenen Gedanken der Leute miterzähle­n, die den Extraspaß ergeben und im Fernsehen natürlich eher wegfallen“, so der Autor. „Klar, man könnte daraus auch eine Riesen-Serie machen. Muss man aber nicht. Es muss ja nicht alles im Fernsehen laufen.“

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