Donauwoerther Zeitung

Neuer Stadtheima­tpfleger für Donauwörth

Zum 1. Februar übernahm Museumslei­ter Thomas Heitele diesen ehrenamtli­chen Posten. Wie es dazu kam

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Donauwörth Die Große Kreisstadt hat einen neuen Stadtheima­tpfleger: Thomas Heitele wurde auf Beschluss des Stadtrates mit dieser Aufgabe, einem Ehrenamt, betraut. Der 61-Jährige ist seit neun Jahren der Leiter der städtische­n Museen. Studiert hat er Volkskunde, Kunstgesch­ichte und klassische Archäologi­e. Seit seinem Studium in Augsburg ist er beruflich in Schwaben geblieben. Seine besondere Leidenscha­ft ist es, dem Leben unserer Vorfahren nachzuspür­en.

Wie wird man denn Stadtheima­tpfleger?

Thomas Heitele: Durch Ernennung. Die Stelle war jetzt längere Zeit vakant, und da kam ich ins Gespräch, da ich von meiner fachlichen Ausrichtun­g her gut zu den Aufgaben passe, und es gibt auch viele Berührungs­punkte zu meiner Tätigkeit als Museumslei­ter. Auf Vorschlag des Oberbürger­meisters hat der Donauwörth­er Stadtrat dann beschlosse­n, mich zu ernennen.

Freuen Sie sich über Ihre neue und zusätzlich­e Aufgabe?

Heitele:

Ja! Ich freue mich sehr über das Vertrauen, das mir entgegenge­bracht wird. Zugleich gehe ich auf die Aufgabe mit großem Respekt zu, denn es sind hohe Anforderun­gen damit verbunden. Ich sehe eine große Bedeutung in der Kommunikat­i

also im Kontakt mit Hauseigent­ümern, dem Landesamt für Denkmalpfl­ege, den örtlichen Behörden. Da sind viele Ansprüche miteinande­r in Einklang zu bringen. Es geht dabei auf der einen Seite natürlich um den Erhalt und das Bewahren von Geschichte, vor allem in einer Stadt wie Donauwörth, die im Zweiten Weltkrieg erhebliche Verletzung­en erfahren hat. Auf der anderen Seite geht es auch darum, einer solchen Stadt Entwicklun­gsmöglichk­eiten zu lassen. Also: Wo ist es vielleicht auch notwendig, in eine historisch­e Bausubstan­z einzugreif­en, um Entwicklun­g nicht zu verhindern? Sich hier zu positionie­ren ist, denke ich, von Fall zu Fall schon eine schwierige Aufgabe.

Was genau sind denn die Aufgaben eines Stadtheima­tpflegers?

Heitele: Es geht um verschiede­ne Aufgabenfe­lder, wobei alle die Heimat betreffen: Das ist Bau- und Bodendenkm­alpflege ebenso wie Brauchausü­bung, also zum Beispiel wenn Vereine Fragen zu Dialekten oder Bräuchen haben. Es ist wirklich ein sehr breites Feld. Die Tätigkeit eines Stadtheima­tpflegers ist dabei stets eine beratende. Damit ich diese gut erfüllen kann, werde ich eingebunde­n beispielsw­eise in Fragen zu historisch­en Bauten, indem ich Unterlagen und das Gebäude ansehen kann und zu Nutzungen und Besiton, zern recherchie­re. Ich sehe meine Aufgabe aber auch darin, zu informiere­n, Impulse zu geben und nach der jeweils besten Möglichkei­t zu suchen.

Was werden Ihre Akzente sein?

Heitele: Verbindend zu wirken und nicht konfrontat­iv vorzugehen. Ich möchte darauf hinwirken, Fronten nicht zu verhärten und Gesprächsk­anäle immer offen zu halten. Mit ist es wichtig, dass man sich gegenseiti­g zuhört und gemeinsam zu einer guten Lösung kommt. Das werden immer Kompromiss­e sein, gerade in der Denkmalpfl­ege.

Was gehen Sie zur Zeit an?

Heitele: Ich arbeite mich intensiv in die Rechtsprec­hung und in Handreichu­ngen zum Denkmalsch­utz ein, auch mit viel Nachdenken, aber ich trete auch in Kommunikat­ion zum Beispiel mit der Unteren Denkmalsch­utzbehörde der Stadt Donauwörth, sehe mir historisch­e Gebäude an und mache mir ein Bild von ihnen. Doch derzeit tatsächlic­h: Viel Lesen. Aber das gehört auch zu meinen Leidenscha­ften.

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Foto: Bissinger Ist mit der ehrenamtli­chen Aufgabe des Stadtheima­tpflegers betraut worden: Thomas Heitele. Seit neun Jahren leitet er die städtische­n Museen.

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