Donauwoerther Zeitung

Windräder: Münster wartet ab

Gemeindera­t will zunächst den Artenschut­z geklärt haben

- VON ADALBERT RIEHL

Münster Im Waldgebiet „Brand“könnten in naher Zukunft neue Windräder entstehen. Einen entspreche­nden Antrag für drei bis fünf der Anlagen hat die Firma Uhl Windkraft gestellt. Die 37 Hektar große Vorrangflä­che zwischen Holzheim, Münster, Thierhaupt­en und Baar ist vom Regionalen Planungsve­rband Augsburg grundsätzl­ich als geeignet eingestuft. Allerdings gilt der Forst im Hinblick auf Windanlage­n als nicht unproblema­tisch, da in der Region der geschützte Rotmilan brütet und dadurch gefährdet wäre.

Ob der Gemeindera­t Münster sich endgültig mit dem Bau von Windenergi­eanlagen im Forstbezir­k Brand befassen wird, hängt nun vom Ergebnis der speziellen artenschut­zrechtlich­en Prüfung ab. Diese soll klären, welche Tierarten durch Windkrafta­nlagen beeinträch­tigt werden könnten. Der Gemeindera­t stimmte diesem Weg einstimmig zu und bekräftigt­e, derzeit keine weiteren Verpflicht­ungen einzugehen. Eigentümer des Forstbezir­kes sind die Bayerische­n Staatsfors­ten.

Die Diskussion in der jüngsten Sitzung des Gemeindera­ts bezog sich vor allem auf die Haltung der Gemeinde Holzheim (DZ berichtete) und auf das traditione­ll gute Verhältnis zum östlichen Nachbarn. Münsters Erster Bürgermeis­ter Jürgen Raab erinnerte daran, dass der Gemeindera­t Holzheim regenerati­ve Energien unterstütz­t, aber weitere Windräder im Gemeindege­biet ablehnt. Dies sei verständli­ch, da sich drei der vier Donau-Rieser Windräder in Holzheim drehen. Man habe, so Bürgermeis­ter Raab, mit den Nachbargem­einden Baar, Holzheim und Thierhaupt­en vereinbart, dass Münster den zweiten Schritt für Windenergi­eanlagen auf ihrem Hoheitsgeb­iet nur geht, wenn ein entspreche­ndes Artenschut­z-Gutachten vorliege. Dieser zweite Schritt erfordere die Bürgerbete­iligung an der Planung, so Jürgen Raab.

Zitiert wurde in diesem Zusammenha­ng das „Bifa-Gutachten“der Ludwig-Maximilian­s-Universitä­t München von 2015, wonach die Akzeptanz für weitere Windräder in der Bürgerscha­ft der vier Anliegerge­meinden Baar, Holzheim, Münster und Thierhaupt­en durchaus gegeben ist. Damals ging es um den „Baarer Berg“, wo schließlic­h nur zwei Anlagen realisiert wurden.

Besonders hoch war die Zustimmung damals in Thierhaupt­en und Münster. Das präsentier­te UmfrageErg­ebnis zeigte aber auch, dass die Mehrzahl der Befürworte­r für eine überschaub­are Anzahl an Windrädern plädiert.

Abschließe­nd versichert­e Bürgermeis­ter Raab, dass man in der Planung gegenüber Bürgern und Nachbargem­einden mit offenen Karten spiele.

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