Absolution misslungen
Zum Artikel „Impfung: Kein Fehlverhal ten des Landrats“vom 2. März:
Niemand wird dem Landrat und seiner Stellvertreterin unterstellen, an der Krankenhaustür gerüttelt zu haben, um eine vorzeitige Impfung zu erzwingen. Vielleicht haben sich die beiden (was ja bei Politikern gelegentlich vorkommen soll) gar keine Gedanken gemacht, wie die Aktion in der Öffentlichkeit ankommt. Aber nachdem sich Herr Rößle sehr weit aus dem Fenster gelehnt hatte, was die Konsequenzen eines Fehlverhaltens anbelangt, musste schon schweres Verteidigungsgeschütz aufgefahren werden, um klarzustellen, dass kein Fehlverhalten festzustellen ist. Und die Donauwörther Zeitung hat da auch allzu gerne die Plattform geliefert und fast eine ganze Seite zur Verfügung gestellt. Dass aber jetzt gerade die Herrschaften im Donauwörther Krankenhaus für die Absolution gesorgt haben, die vor Wochen noch selbst schwer in der Kritik standen, weil Sie zuerst mal alle Krankenhausmitarbeiter inklusive der Verwaltung durchgeimpft haben, bevor ihnen die Organisation weggenommen und an das BRK übergeben wurde, hat dann doch ein leichtes „Geschmäckle“. Die ganze Verteidigungsnummer hätte man sich einfach sparen können. Es hätte genug andere Leute gegeben, die man impfen hätte können, wenn man denn gewollt hätte. Was man offensichtlich unterschätzt hat war, dass der vorauseilende Gehorsam der Krankenhausführung ihrem politischen Chef gegenüber in diesem Fall in die sprichwörtliche Hose ging. Und zu Herrn Rößle und Frau Marb: Danke für Ihre Opferbereitschaft, dass gerade die beiden Impfdosen nicht verfallen sind. Man sollte Sie für einen Orden vorschlagen.
Martin Bock,
Donauwörth