Freudig und betroffen
Kulturverbände zur Öffnungsstrategie
Berlin Mit den Beschlüssen von Bund und Ländern kann die Kulturszene in mehreren Schritten auf Öffnung hoffen (siehe Politik). Der Zeitplan löst bei Museen und Theatern vorsichtige Zustimmung aus, während etwa Kinos und die Veranstalter deutlich mehr erwarten. „Das ist ein Schritt in die richtige Richtung“, sagte Marc Grandmontagne, Geschäftsführender Direktor beim Deutschen Bühnenverein. „Die Theater haben viel geleistet in den letzten Monaten, um sich auf so einen Moment vorzubereiten.“Nun gelte es, möglichst viel zu öffnen, ohne die Kontrolle zu verlieren.
Der Deutsche Museumsbund appelliert an die Bundesländer, „den Austausch mit den Museen und Landesmuseumsverbänden zu suchen, damit man die Chancen auch nutzen kann“, sagte Präsident Eckart Köhne. Auch der Börsenverein des Deutschen Buchhandels freut sich über die Öffnungsperspektive für Buchhandlungen, wie Hauptgeschäftsführer Alexander Skipis mitteilte.
In der Kino-Branche werden die Beschlüsse als unzureichend kritisiert. „Letztlich wurde die Wiedereröffnung der Kultur weiter vertagt“, sagte Christian Bräuer von der AG Kino – Gilde. Es gebe „einfach viel zu viele offene Fragen“. So seien Auflagen ungeklärt, etwa die Umsetzung von Schnelltests. Heftige Kritik kommt auch aus der Veranstaltungsbranche: Der Deutsche Eventverband zeigt sich „fassungslos“. Es fehle „weiterhin jegliche Öffnungsperspektive für die Kulturund Veranstaltungsindustrie“, hieß es.