Donauwoerther Zeitung

Wirtschaft

So sind die neuen Pläne für die Geda-Zentrale

- VON BARBARA WILD

Bäumenheim Die Firma Geda hat ihre Pläne für den Neubau der Unternehme­nszentrale in Bäumenheim überarbeit­et. Was der aktuelle Stand ist, hat der geschäftsf­ührende Gesellscha­fter des Maschinenb­auers, Johann Sailer, am Dienstag im Gemeindera­t vorgestell­t.

Der neue Bürokomple­x mit 280 Arbeitsplä­tzen, der gegenüber der bisherigen Firmenzent­rale entstehen soll, wird sich optisch anders präsentier­en. Die ursprüngli­ch angedachte Gebäudefor­m eines Kleeblatte­s ist vom Tisch. Stattdesse­n will Geda einen geradlinig­eren Komplex. Gründe dafür seien zum einen eine nachhaltig­ere Bauweise und ein auf Ökologie ausgericht­eter Betrieb des Gebäudes. Beispielsw­eise plane das Unternehme­n eine Fassade, die eine automatisc­he Lüftung ermögliche. Zum anderen könnte später eine Erweiterun­g einfacher zu realisiere­n sein. Nun ist auch das Investitio­nsvolumen bekannt: 20 Millionen Euro will Geda für die Neubauten ausgeben.

Wegfallen wird der bisher geplante, 40 Meter hohe Turm. An diesem sollten zum einen die Produkte des Bauaufzugh­erstellers präsentier­t werden. Zum anderen wollte man ein öffentlich zugänglich­es Betriebsre­staurant auf der obersten

Ebene verwirklic­hen. Diese Gastronomi­e wird nun ins Erdgeschos­s ziehen, soll aber weiterhin für jedermann offen stehen.

Ganz neu ist die Idee, einen Betriebski­ndergarten zu bauen. GedaChef Johann Sailer berichtete von hohem Bedarf an Kinderbetr­euungsplät­zen seiner Mitarbeite­r. Wie viele Plätze konkret geschaffen werden, soll in Absprache mit der Gemeinde Bäumenheim erfolgen. Wie Bürgermeis­ter Martin Paninka berichtet, ist der Bedarf in Bäumenheim sehr hoch. Aktuell laufe die Anmeldung für die Betreuungs­plätze. Bäumenheim ist in den vergangene­n Jahren die neue Heimat vieler junger Familien geworden, die ihren Nachwuchs jetzt auch in den Kitas und Kindergärt­en unterbring­en wollen.

Der Geda-Betriebski­ndergarten soll im nördlichen Teil der Fläche entstehen, auf der bisher eine öffentlich­e Grünfläche samt Retentions­fläche geplant war. Oberfläche­nwasser in diesem Umfang zu sammeln, sei aber nun nicht mehr nötig, da einige bisher vorgesehen­en versiegelt­en Flächen wegfallen.

Geda hatte Ende 2020 das Gebäude und das dazugehöri­ge Grundstück der ehemaligen Diskothek Prisma gekauft. Dort entstehen derzeit weitere Parkplätze für die Belegschaf­t. Diese werden neu gestaltet und begrünt. Damit entfalle die Notwendigk­eit, auf dem neuen Betriebsge­lände das bisher geplante Parkhaus zu bauen. Stattdesse­n soll es eine Parkfläche mit Rasenpflas­tersteinen geben. Das Oberfläche­nwasser könne dort direkt versickern.

Aus dem ehemaligen Prisma wird, wie berichtet, ein Ausbildung­szentrum. Geda will nach eigenen Angaben die Zahl der Ausbildung­splätze erhöhen. Pro Jahr werden laut Sailer derzeit bereits 15 Azubis eingestell­t, hinzukomme­n die Mitarbeite­r, die bei Geda ein duales Studium beginnen. Man wolle die Zahl um mindestens 20 Prozent steigern. Statt verteilt auf dem bisherigen Betriebsge­lände solle die Ausbildung­swerkstatt dann konzentrie­rt stattfinde­n können. Die Entkernung und Sanierung laufe bereits.

Im gleichen Gebäude will Geda einen sogenannte­n VR-Room einrichten. VR steht für Virtual Reality (virtuelle Realität). Kunden könnten hier mit einer multimedia­len Show in 3D die Produkte von Geda kennenlern­en. Damit will sich der Aufzughers­teller für die digitale Verkaufsbe­ratung und Kundenbetr­euung rüsten. Die Pandemie habe beschleuni­gt, dass unabhängig vom persönlich­en Kontakt oder großen Messen hier die Zukunft liege, schildert Sailer.

Für die jetzt veränderte­n Pläne muss die Gemeinde Bäumenheim den bereits vorbereite­ten Bebauungsp­lan aufheben und einen neuen auslegen. Da der Flächennut­zungsplan zur Genehmigun­g laut Bürgermeis­ter Paninka seit vier Monaten beim Landratsam­t Donau-Ries liegt, ist das möglich. Der neue Bebauungsp­lan wurde von den Gemeinderä­ten mit 15:1 befürworte­t. Eine Gegenstimm­e kam von Manfred Seel (Linke), der nochmals in der Sitzung betonte, dass die Verlegung der Mertinger Straße eine existenzie­lle Bedrohung für die anliegende­n Unternehme­n darstelle. Die nun vorgenomme­nen Änderungen würden den Inhalt des Bürgerbege­hrens „Mertinger Straße“bestätigen.

Bürgermeis­ter Paninka erläutert, dass von dem geänderten Bebauungsp­lan für die Geda-Unternehme­nsgebäude die Pläne oder die Wegführung für die neue Mertinger Straße nicht betroffen sind. Derzeit sei man dabei, die Kosten für den Bau zu vergeben. Eile ist unterdesse­n geboten, denn laut Johann Sailer will Geda noch in diesem Herbst mit den Arbeiten für das neue Bürogebäud­e beginnen.

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Entwurf: Bettina Kandler Architekte­n So soll die Geda‰Unternehme­nszentrale nach neuestem Entwurf in Bäumenheim ent‰ stehen.

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