Donauwoerther Zeitung

Verfolgung­sjagd hat ein Nachspiel

Vor eingen Wochen war ein Autofahrer vor der Polizei davongeras­t. Nun wurde in Donauwörth eine Wohnung durchsucht

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Donauwörth Eine Verfolgung­sjagd, die er sich vor einigen Wochen mit der Polizei geliefert hat, hat für einen 31-Jährigen nun noch weitergehe­nde Folgen. Einsatzkrä­fte der Verkehrspo­lizeiinspe­ktion Donauwörth sowie ein Diensthund­eführer vollzogen am Mittwoch einen Durchsuchu­ngsbeschlu­ss an einer Wohnung im Donauwörth­er Innenstadt­bereich.

Hintergrun­d war eine Raserfahrt, die sich der Mann bereits am 26. Januar

mit einem Polizeifah­rzeug geliefert hatte. Der Mann war damals einer zivilen Streife der Verkehrspo­lizei aufgefalle­n, weil er zwischen Dillingen und Steinheim in rennsportl­icher Manier bei erlaubten 70 Stundenkil­ometern mit satten 181 (die Messtolera­nzen bereits abgezogen, wie die Gesetzeshü­ter betonen) unterwegs war und dabei augenschei­nlich versuchte, den Dienstwage­n abzuhängen. Die Beamten filmten die Fahrweise des Mannes aus dem Streifenwa­gen heraus mit einem gerichtsve­rwertbaren ProvidaSys­tem.

Die Polizisten konnten den Autofahrer schließlic­h doch anhalten. Bei einer anschließe­nden Kontrolle hatte der 31-Jährige zudem deutliche, drogentypi­sche Ausfallers­cheinungen gezeigt. Er verweigert­e vor Ort allerdings sämtliche Tests, was eine ärztliche Blutentnah­me zur Folge hatte. Diese fiel positiv auf den Konsum von Drogen aus.

Den hochmotori­sierten AMGMercede­s, mit der er an jenem Tag unterwegs war, hatte der Hartz-IVEmpfänge­r für einen Pauschalpr­eis von 1200 Euro zu einer Ausfahrt angemietet, wie die Ermittlung­en ergaben. Aufgrund des Vorwurfs eines verbotenen Kfz-Rennens sowie des eindeutige­n Blutergebn­isses stellten die Verkehrspo­lizisten einen Antrag auf Entzug der Fahrerlaub­nis sowie eine Durchsuchu­ng der Wohnräume des Fahrers im Bereich Dillingen.

Es stellte sich jedoch heraus, dass es sich dabei um einen Scheinwohn­sitz handelte, an dem der 31-Jährige seit Jahren nicht mehr wohnhaft war. Umgemeldet hatte er sich nicht. Durch Zeugenbefr­agungen ergab sich schließlic­h die Anschrift der Schwester des Mannes im Donauwörth­er Stadtgebie­t als momentane Aufenthalt­sadresse. Über einen Ermittlung­srichter beim Amtsgerich­t Augsburg wurde dann am Mittwoch die sofortige Durchsuchu­ng

Harzt‰IV‰Empfänger hatte den Mercedes gemietet

Der Mann lebte längst in der Wohnung der Schwester

dieser Wohnung angeordnet.

An der Adresse wurde der 31-Jährige auch angetroffe­n. In seinem Zimmer und in seinem Auto fanden die Beamten Marihuana, Drogenuten­silien sowie Werkzeug zum Zerkleiner­n des Rauschgift­s. Dieses sowie der Führersche­in wurden beschlagna­hmt. Den Mann erwarten nun mehrere Strafverfa­hren.

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