Donauwoerther Zeitung

Autorennen bei Bissingen: Die Staatsanwa­ltschaft ermittelt

Straftat Es wird auch der Vorwurf der fahrlässig­en Tötung geprüft. Bis belastbare Ergebnisse vorliegen, können aber Wochen vergehen

- VON SIMONE BRONNHUBER

Bissingen Zwei junge Männer rasen mit ihren Autos über den Zieglerber­g zwischen Warnhofen und Bissingen. Beide haben jeweils einen Beifahrer dabei. Es kommt zu einem fürchterli­chen Unfall. Ein 19-Jähriger stirbt noch an der Unfallstel­le. Dieses tragische Unglück ereignete sich, wie berichtet, am Dienstagab­end im Kesseltal. Der Schock in der Marktgemei­nde ist auch einige Tage danach noch groß – gemischt mit Trauer und Mitgefühl für die Angehörige­n. Auch für die beteiligte­n Einsatzkrä­fte, vor allem die jüngeren Feuerwehrm­änner, war dieser schlimme Unfall bei Nacht belastend. Die Bissinger und Göllinger Kameraden wollen, so die Kommandant­en, den Einsatz deshalb auch gezielt mit profession­eller Hilfe nacharbeit­en.

Der Unfall auf der kurvenreic­hen Waldstreck­e zwischen Warnhofen und Bissingen hat aber möglicherw­eise auch noch strafrecht­liche Folgen. Wie berichtet, hat die Polizei in der ersten offizielle­n Pressemitt­eilung von einem illegalen Autorennen geschriebe­n. Weiter hieß es, dass sich die beiden jungen Männer, 19 und 20 Jahre alt, nach momentanen Erkenntnis­sen der Polizei ein Rennen geliefert hätten. Am Dienstag gegen 21 Uhr sollen sie sich dafür wohl am Kreisverke­hr bei Warnhofen getroffen haben und dann mit mehr als 150 Stundenkil­ometern über den Zieglerber­g gerast sein. Kurz vor der Abzweigung nach Fronhofen, im dortigen Waldstück, kam es zu dem folgenschw­eren Verkehrsun­fall: Der 20-Jährige wollte laut Polizei den 19-Jährigen überholen.

Doch dabei kam sein Wagen von der Straße ab, überschlug sich im Grünstreif­en und prallte gegen einen Baum. Erst nach etwa rund 50 Metern kam der Pkw auf den Rädern wieder zum Stehen. Da hatte es den Beifahrer schon aus dem Wagen geschleude­rt. Der 19-Jährige erlitt dabei so schwere Verletzung­en, dass er noch am Unfallort starb. Der Fahrer selbst wurde schwer verletzt ins Krankenhau­s gebracht.

Nun ist „der tragische, tödliche Verkehrsun­fall“, wie der Augsburger Oberstaats­anwalt Matthias

Nickolai auf Nachfrage bestätigt, ein Fall für die Staatsanwa­ltschaft. Im Rahm endes Ermittlung­sverfahren­s werden unter anderem der Vorwurf der fahrlässig­en Tötung sowie des verbotenen Kraftfahrz­eugrennens geprüft. Nickolai: „Die Ermittlung­en dauern an. Es ist auch ein unfall analytisch­es S ach verständig­ungs gutachten in Auftrag gegeben worden.“Mit belastbare­n Ergebnisse­n sei erst in einigen Wochen zu rechnen.

Immer wieder, so der Staatsanwa­lt, würden Straftatbe­stände bezüglich illegaler Autorennen vorgelegt werden, speziell auf dem Land. Dies sei aber nicht die Masse an Straftaten, so Nickolai.

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Foto: von Weitershau­sen Vergangene Woche ist ein tragischer Unfall im Kesseltal passiert. Ersten Ermittlun‰ gen der Polizei zufolge haben sich zwei junge Männer ein Autorennen geliefert. Ein 19‰Jähriger ist noch an der Unfallstel­le gestorben.

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