Autorennen bei Bissingen: Die Staatsanwaltschaft ermittelt
Straftat Es wird auch der Vorwurf der fahrlässigen Tötung geprüft. Bis belastbare Ergebnisse vorliegen, können aber Wochen vergehen
Bissingen Zwei junge Männer rasen mit ihren Autos über den Zieglerberg zwischen Warnhofen und Bissingen. Beide haben jeweils einen Beifahrer dabei. Es kommt zu einem fürchterlichen Unfall. Ein 19-Jähriger stirbt noch an der Unfallstelle. Dieses tragische Unglück ereignete sich, wie berichtet, am Dienstagabend im Kesseltal. Der Schock in der Marktgemeinde ist auch einige Tage danach noch groß – gemischt mit Trauer und Mitgefühl für die Angehörigen. Auch für die beteiligten Einsatzkräfte, vor allem die jüngeren Feuerwehrmänner, war dieser schlimme Unfall bei Nacht belastend. Die Bissinger und Göllinger Kameraden wollen, so die Kommandanten, den Einsatz deshalb auch gezielt mit professioneller Hilfe nacharbeiten.
Der Unfall auf der kurvenreichen Waldstrecke zwischen Warnhofen und Bissingen hat aber möglicherweise auch noch strafrechtliche Folgen. Wie berichtet, hat die Polizei in der ersten offiziellen Pressemitteilung von einem illegalen Autorennen geschrieben. Weiter hieß es, dass sich die beiden jungen Männer, 19 und 20 Jahre alt, nach momentanen Erkenntnissen der Polizei ein Rennen geliefert hätten. Am Dienstag gegen 21 Uhr sollen sie sich dafür wohl am Kreisverkehr bei Warnhofen getroffen haben und dann mit mehr als 150 Stundenkilometern über den Zieglerberg gerast sein. Kurz vor der Abzweigung nach Fronhofen, im dortigen Waldstück, kam es zu dem folgenschweren Verkehrsunfall: Der 20-Jährige wollte laut Polizei den 19-Jährigen überholen.
Doch dabei kam sein Wagen von der Straße ab, überschlug sich im Grünstreifen und prallte gegen einen Baum. Erst nach etwa rund 50 Metern kam der Pkw auf den Rädern wieder zum Stehen. Da hatte es den Beifahrer schon aus dem Wagen geschleudert. Der 19-Jährige erlitt dabei so schwere Verletzungen, dass er noch am Unfallort starb. Der Fahrer selbst wurde schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht.
Nun ist „der tragische, tödliche Verkehrsunfall“, wie der Augsburger Oberstaatsanwalt Matthias
Nickolai auf Nachfrage bestätigt, ein Fall für die Staatsanwaltschaft. Im Rahm endes Ermittlungsverfahrens werden unter anderem der Vorwurf der fahrlässigen Tötung sowie des verbotenen Kraftfahrzeugrennens geprüft. Nickolai: „Die Ermittlungen dauern an. Es ist auch ein unfall analytisches S ach verständigungs gutachten in Auftrag gegeben worden.“Mit belastbaren Ergebnissen sei erst in einigen Wochen zu rechnen.
Immer wieder, so der Staatsanwalt, würden Straftatbestände bezüglich illegaler Autorennen vorgelegt werden, speziell auf dem Land. Dies sei aber nicht die Masse an Straftaten, so Nickolai.