Donauwoerther Zeitung

Rain sagt Schottergä­rten den Kampf an

Dieter Kleinle bangt um die Zukunft seines Geschäfts in Donauwörth. Natürlich spielt auch Corona eine Rolle. Doch er richtet auch einen herzlichen Appell an die Bürger

- VON HELMUT BISSINGER

Donauwörth Noch hofft Dieter Kleinle auf ein Happy End. Er hofft, dass er sein Feinkostge­schäft in der Sonnenstra­ße in Donauwörth nicht schließen muss. Durch die Pandemie ist sein hundert Quadratmet­er großer Laden weniger frequentie­rt als vorher. „Aber die Kosten haben sich nicht verändert“, sagt Kleinle. Derzeit ist er mit seinem Vermieter im Gespräch. Das gemeinsame Ziel: den Fortbestan­d von „Kleinle mit Genuss“sicherzust­ellen.

Die Liebe zu hochwertig­en Lebensmitt­eln, zu schmackhaf­tem Käse und Qualitätsw­einen kommt bei Dieter Kleinle nicht von ungefähr. In jungen Jahren war der heute 58-Jährige in Frankreich und der Schweiz. „Da habe ich viel gesehen“, erinnert er sich. Er war in den Nachbarlän­dern in Weinmanufa­kturen tätig, zwischendu­rch aber auch Verkaufsle­iter des

Unternehme­ns, das eine der besten Edelschoko­laden der Welt herstellt.

In Donauwörth hat Kleinle 2004 in der Tanzhaus-Passage einen der ersten Feinkost-Läden Nordschwab­ens eröffnet. 2009 erfolgte der Umzug in das heutige Domizil in der Sonnenstra­ße. Dort verwirklic­hte er einen weiteren Traum: Er gliederte seinem Feinkostge­schäft ein Bistro an, das vor kurzer Zeit sogar als eines der besten Bistros in Bayern ausgezeich­net wurde.

Appell an die Menschen

„Ein weiteres Ausbluten der Innenstadt zu verhindern, wäre ein positives Signal“, sagt Kleinle im Hinblick auf die Zukunft des Geschäfts. Er appelliert dazu, alles zu unternehme­n, um die Menschen zu animieren, ihren Sonntagssp­aziergang in der Donauwörth­er Innenstadt zu verbringen, „und nicht in Augsburg“. Es sei auch wichtiger denn je, auf regionale Qualität zu setzen. Dazu zählt er auch den Käse aus Frankreich.

Die Corona-Einschränk­ungen sind nach Einschätzu­ng Kleinles daran schuld, dass er mit seinem Geschäft in Schieflage geraten sei. Die Politik „hat über uns bestimmt“. Weil er weiterhin als Lebensmitt­elbetrieb in der Zeit des Lockdowns offen hatte, habe er nie einen Antrag auf finanziell­e Hilfe beim Staat stellen können.

Dieter Kleinles Bistro hatte sich in den vergangene­n Jahren immer mehr zu einem In-Treff in Donauwörth entwickelt. Umso größer war der Aufschrei, als Kleinle in den sozialen Medien einen Ausverkauf ankündigte. Wenn sich das Blatt nun aber doch noch einmal wenden sollte, so Kleinle, werde er die Sortimente natürlich weiter ausbauen. Noch aber sehe er sich einer Hängeparti­e ausgesetzt.

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Foto: Bissinger Dieter Kleinle vor seinem Feinkost‰Ge‰ schäft in Donauwörth.

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