Warum ein Prozess wichtig ist
Endlich gibt es eine klare Ansage: Der Skandal um die HepatitisC-Infektionen am Donauwörther Krankenhaus wird juristisch aufgearbeitet. Eine öffentliche Verhandlung zeigt, dass die Sache grundlegend geklärt werden soll. Das ist für alle Beteiligten wichtig.
Erinnern wir uns zurück an die schier unglaubliche Nachricht vor fast zweieinhalb Jahren: Ein Narkosearzt in der Donau-Ries-Klinik hat Patienten mit Hepatitis C infiziert. Anfangs war von drei Betroffenen die Rede. Dann aber forschte das Gesundheitsamt Donau-Ries unter seinem damaligen Leiter Rainer Mainka intensiv nach, nahm in mehreren Runden am Ende Blutproben von über 1700 Patienten. Das Ergebnis: 63 betroffene Menschen waren infiziert und mussten eine umfangreiche Behandlung durchlaufen.
Der Vorgang am Donauwörther Haus des gKU ist keine Lappalie. Einige Patienten kämpfen bis heute mit den Folgen – körperlich und psychisch. Gleichzeitig wissen sie nach wie vor nicht, wie das alles eigentlich überhaupt passieren konnte. Für sie kann der Prozess noch immer offene Fragen endlich beantworten.
Und schließlich geht es auch um die Sicht des angeschuldigten Mediziners. Was hat dazu geführt, dass er seinen Dienst im Donauwörther Haus nicht mehr ohne aufputschende Schmerzmittel zu schaffen glaubte? Vermutlich wird der Prozess auch eine gewisse Tragik offenbaren – und sicher auch weiterreichende Schwächen unseres Gesundheitssystems.