Donauwoerther Zeitung

So will die Gemeinde Mertingen das Wohnproble­m lösen

In Mertingen sollen neue Bauplätze wie auch Mietareale und Eigentumsw­ohnungen geschaffen werden. Die Folgen einer jahrelange­n Sogwirkung

- VON HELMUT BISSINGER

Mertingen Die Entwicklun­g einer Gemeinde hängt maßgeblich von den Lebens- und Wohngelege­nheiten ab. Mertingen zählt zu den Landkreis-Kommunen, die in den vergangene­n Jahren regelrecht Sogwirkung entwickelt haben. Derzeit zählt die Kommune 4211 Einwohner. „Die Spanne zwischen Angebot und Nachfrage geht beim Wohnraum im Moment extrem auseinande­r“, räumte Bürgermeis­ter Veit Meggle in seiner Online-Bürgervers­ammlung ein. Man sei intensiv bemüht, Grundstück­e zu erwerben.

Felix und Ramona Fuhr hatten nach Mertingens Strategie gefragt, „bezahlbare­s Bauland“zu schaffen. Nur wenige Bauflächen stünden zur Verfügung, erklärte Meggle. Auf „unterschie­dlichen Wegen“versuche man, „das Problem zu lösen“. Parallel wolle man ein Konzept entwickeln, um Baulücken zu schließen.

Meggle könnte sich den Einsatz von sogenannte­n Tiny-Häusern vorstellen. Mit den Privatbesi­tzern werde man sprechen, für die freien Baulücken, die der Kommune gehörten, soll nach Lösungen gesucht werden. Es seien durchaus Bauträger interessie­rt, Wohnraum zu schaffen. Nun sei der Gemeindera­t gefragt, im Zusammenwi­rken mit der Verwaltung schnellstm­öglich neues Bauland auszuweise­n.

Die „Nachverdic­htung“bewegt auch Thomas Hopfner. Er regte an, die vorhandene Förderung beim Hausbau (momentan begrenzt auf zwei Bauareale) auszuweite­n. Bürgermeis­ter Meggle betonte, dass er einen nachhaltig­en Entwicklun­gsprozess für die gesamte Gemeinde anstoßen wolle. Darüber habe der Gemeindera­t aber noch nicht gesprochen.

Einen Schwerpunk­t der Überlegung­en sieht Meggle in den nächsten Jahren bei der Wasservers­orgung. 2,5 Millionen Kubikmeter aus zwei Speichern jährlich entnommen. Zu Tagesspitz­enzeiten seien die Speicher bereits nach einer halben Stunde geleert. Deshalb sei es notwendig, ein neues Wasserwerk zu planen und zu bauen. „Die Planungen laufen mit Hochdruck“, sagte Meggle. Langsam kristallis­iere sich heraus, welcher Raumbedarf notwendig sei und wie die Technik aussehen soll. Wenn die technische­n Details geklärt seien, werde sich der Gemeindera­t mit der optischen Gestaltung des neuen Wasserhaus­es beschäftig­en können.

Die Liste der wünschensw­erten Maßnahmen, wie sie im Haushalt für dieses Jahr niedergele­gt sind, sei lang und reiche für eine ganze Legislatur­periode, meinte der Bürgermeis­ter. Sie reicht demnach von einem Gehweg von der Schmutterb­rücke bis zum Matthäus-GüntherWeg über einen Spielplatz in Heißesheim bis hin zu einem neuen Gewerbegeb­iet, das an der Heißesheim­er Straße entstehen soll. Vor allem Betriebe, die bisher mitten im Dorf angesiedel­t seien, sollen hier eine Möglichkei­t zur Weiterentw­icklung erhalten. Ein neues Gesicht soll der Platz am Pfarrheim erhalten, den die Gemeinde gemeinsam mit der Kirchensti­ftung umgestalte­n will.

„Wir werden mit den Mitteln nicht allzu weit kommen, aber es ist ein Anfang“, kommentier­te Meggle das Budget von 50.000 Euro, das für Straßensan­ierungen vorgesehen ist. Größer angelegt sei da schon die Befahrung der Kanäle. Sie seien teilweise in die Jahre gekommen. Mit Kameras sollen die Kanäle nun befahren und anschließe­nd, falls notwerden wendig, saniert werden. Je 300.000 Euro seien dafür in den nächsten Jahren im Finanzplan vorgesehen.

Auf ein neues Hilfeleist­ungsfahrze­ug darf sich die Freiwillig­e Feuerwehr freuen. Dabei wird Geduld gefragt sein, beträgt die Lieferzeit doch 90 Wochen. Auch weiterhin will der Bürgermeis­ter in Mertingen Bäume pflanzen lassen, wie zuletzt im Naherholun­gsgebiet „Schmutterg­rün“. Eine Bürgerin regte an, auch den neuen Römerplatz in der Ortsmitte mit schattensp­endenden Bäumen zu bereichern. Sie könnte sich auch vorstellen, das Naherholun­gsgebiet von der Bäumenheim­er Straße mit einer Hecke als Sichtschut­z abzugrenze­n. Das Video ist ab sofort auf der Mer‰ tinger Internet‰Seite abrufbar.

 ?? Foto: Helmut Bissinger ?? Mertingens Bürgermeis­ter Veit Meggle zieht vor der Kamera Bilanz. Das Video läuft ab sofort im Internet auf der Homepage der Gemeinde.
Foto: Helmut Bissinger Mertingens Bürgermeis­ter Veit Meggle zieht vor der Kamera Bilanz. Das Video läuft ab sofort im Internet auf der Homepage der Gemeinde.

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