So will die Gemeinde Mertingen das Wohnproblem lösen
In Mertingen sollen neue Bauplätze wie auch Mietareale und Eigentumswohnungen geschaffen werden. Die Folgen einer jahrelangen Sogwirkung
Mertingen Die Entwicklung einer Gemeinde hängt maßgeblich von den Lebens- und Wohngelegenheiten ab. Mertingen zählt zu den Landkreis-Kommunen, die in den vergangenen Jahren regelrecht Sogwirkung entwickelt haben. Derzeit zählt die Kommune 4211 Einwohner. „Die Spanne zwischen Angebot und Nachfrage geht beim Wohnraum im Moment extrem auseinander“, räumte Bürgermeister Veit Meggle in seiner Online-Bürgerversammlung ein. Man sei intensiv bemüht, Grundstücke zu erwerben.
Felix und Ramona Fuhr hatten nach Mertingens Strategie gefragt, „bezahlbares Bauland“zu schaffen. Nur wenige Bauflächen stünden zur Verfügung, erklärte Meggle. Auf „unterschiedlichen Wegen“versuche man, „das Problem zu lösen“. Parallel wolle man ein Konzept entwickeln, um Baulücken zu schließen.
Meggle könnte sich den Einsatz von sogenannten Tiny-Häusern vorstellen. Mit den Privatbesitzern werde man sprechen, für die freien Baulücken, die der Kommune gehörten, soll nach Lösungen gesucht werden. Es seien durchaus Bauträger interessiert, Wohnraum zu schaffen. Nun sei der Gemeinderat gefragt, im Zusammenwirken mit der Verwaltung schnellstmöglich neues Bauland auszuweisen.
Die „Nachverdichtung“bewegt auch Thomas Hopfner. Er regte an, die vorhandene Förderung beim Hausbau (momentan begrenzt auf zwei Bauareale) auszuweiten. Bürgermeister Meggle betonte, dass er einen nachhaltigen Entwicklungsprozess für die gesamte Gemeinde anstoßen wolle. Darüber habe der Gemeinderat aber noch nicht gesprochen.
Einen Schwerpunkt der Überlegungen sieht Meggle in den nächsten Jahren bei der Wasserversorgung. 2,5 Millionen Kubikmeter aus zwei Speichern jährlich entnommen. Zu Tagesspitzenzeiten seien die Speicher bereits nach einer halben Stunde geleert. Deshalb sei es notwendig, ein neues Wasserwerk zu planen und zu bauen. „Die Planungen laufen mit Hochdruck“, sagte Meggle. Langsam kristallisiere sich heraus, welcher Raumbedarf notwendig sei und wie die Technik aussehen soll. Wenn die technischen Details geklärt seien, werde sich der Gemeinderat mit der optischen Gestaltung des neuen Wasserhauses beschäftigen können.
Die Liste der wünschenswerten Maßnahmen, wie sie im Haushalt für dieses Jahr niedergelegt sind, sei lang und reiche für eine ganze Legislaturperiode, meinte der Bürgermeister. Sie reicht demnach von einem Gehweg von der Schmutterbrücke bis zum Matthäus-GüntherWeg über einen Spielplatz in Heißesheim bis hin zu einem neuen Gewerbegebiet, das an der Heißesheimer Straße entstehen soll. Vor allem Betriebe, die bisher mitten im Dorf angesiedelt seien, sollen hier eine Möglichkeit zur Weiterentwicklung erhalten. Ein neues Gesicht soll der Platz am Pfarrheim erhalten, den die Gemeinde gemeinsam mit der Kirchenstiftung umgestalten will.
„Wir werden mit den Mitteln nicht allzu weit kommen, aber es ist ein Anfang“, kommentierte Meggle das Budget von 50.000 Euro, das für Straßensanierungen vorgesehen ist. Größer angelegt sei da schon die Befahrung der Kanäle. Sie seien teilweise in die Jahre gekommen. Mit Kameras sollen die Kanäle nun befahren und anschließend, falls notwerden wendig, saniert werden. Je 300.000 Euro seien dafür in den nächsten Jahren im Finanzplan vorgesehen.
Auf ein neues Hilfeleistungsfahrzeug darf sich die Freiwillige Feuerwehr freuen. Dabei wird Geduld gefragt sein, beträgt die Lieferzeit doch 90 Wochen. Auch weiterhin will der Bürgermeister in Mertingen Bäume pflanzen lassen, wie zuletzt im Naherholungsgebiet „Schmuttergrün“. Eine Bürgerin regte an, auch den neuen Römerplatz in der Ortsmitte mit schattenspendenden Bäumen zu bereichern. Sie könnte sich auch vorstellen, das Naherholungsgebiet von der Bäumenheimer Straße mit einer Hecke als Sichtschutz abzugrenzen. Das Video ist ab sofort auf der Mer tinger InternetSeite abrufbar.