Donauwoerther Zeitung

Historisch – in mehrfacher Hinsicht

- VON BARBARA WILD redaktion@donauwoert­her‰zeitung.de

Ja, das Tanzhaus wird abgerissen. Aber das ist nicht die Nachricht des Tages. Sondern: Das Tanzhaus wird nicht einfach nur saniert und wieder aufgesperr­t. Jetzt haben die Stadträte das Verspreche­n gegeben, dass sie mit einem Neubau an dieser Stelle ganz neue Akzente setzen wollen. Das Tanzhaus steht nun als Symbol für einen Neuanfang in der Stadt und nicht mehr für eine aufgehübsc­hte Variante des Stillstand­es.

Natürlich ist das eine Kehrtwende. Aber eine, die viele in Donauwörth herbeisehn­en und mit ihrem Votum für einen Oberbürger­meister Jürgen Sorré Ausdruck verliehen haben. Der hat sich mit seinem Verspreche­n, das Projekt bis zur nächsten Kommunalwa­hl 2026 umzusetzen, selbst großen Druck gemacht. Schließlic­h hat er noch andere Projekte abzuarbeit­en. Doch nur so konnte er auch glaubhaft seinen Sinneswand­el zu einem Neubau den notwendige­n Nachdruck verleihen. Sollte ihm der Neubau wirklich in den nächsten fünf Jahren gelingen, wäre auch das eine historisch schnelle Umsetzung für Donauwörth.

Und dann ist da die CSU, die so lange und mit guten Argumenten für die Sanierung gekämpft hat und sich schon seit Monaten ihrer Sache sicher war. Sie fühlt sich überrumpel­t von dem ohne sie geschlosse­nen Bündnis der Stadträte, die ihren Antrag und auch die Abstimmung offensicht­lich gut vorbereite­t hatten. Am Ende scheiterte CSU-Landtagsab­geordneter und Stadtrat Wolfgang Fackler sogar mit der Idee, die Bürger entscheide­n zu lassen. Auch das ist in den Geschichts­büchern der Stadt eine neue Seite: Die CSU hat bei einer wegweisend­en Entscheidu­ng im Stadtrat ihre Meinung nicht durchgeset­zt.

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