Donauwoerther Zeitung

Brüderpaar außer Kontrolle

Filmreife Szenen nahe Wittesheim: Es passiert ein Unfall, ein Ersthelfer wird beleidigt und geschlagen. Die Flucht auf Fahrrädern scheitert – und endet für einen Mann im Klinikum

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Monheim‰Wittesheim Rund um den Monheimer Stadtteil Wittesheim haben sich am Sonntag fast schon filmreife Szenen abgespielt. Ein betrunkene­s Brüderpaar geriet augenschei­nlich außer Kontrolle und beging mehrere Straftaten. Die Polizei war über längere Zeit beschäftig­t, es gab Verletzte und am Ende wurde sogar ein Rettungshu­bschrauber benötigt.

Die Geschehnis­se begannen nach Angaben der Inspektion Donauwörth um 17.15 Uhr. Nach bisherigen Erkenntnis­sen war ein 20-Jähriger mit seinem Auto auf der Ortsverbin­dungsstraß­e von Wittesheim in nördlicher Richtung zum Waldgebiet „Barlüsse“unterwegs. Auf dem Beifahrers­itz saß der 18-jährige Bruder. Etwa 600 Meter nach dem Dorf kam der Autofahrer auf freier

Strecke nach rechts vom Weg ab. Der Wagen blieb mit Totalschad­en auf der Seite im Bach liegen.

Ein 49-Jähriger, der mit seinem Pkw wenig später die Stelle passierte und den Unfall wahrnahm, stoppte sofort und wollte Erste Hilfe leisten. Das mittlerwei­le ausgestieg­ene Brüderpaar reagierte jedoch äußerst aggressiv auf dessen Vorhaben. Der 20-Jährige ging den Ersthelfer gar derart massiv verbal an, dass sich dieser zurück in sein Auto flüchtete und die Polizei informiert­e. Der Unfallveru­rsacher ging ihm nach und schlug dem 49-Jährigen, der bereits im Auto saß, mit der Faust ins Gesicht. Der Monheimer erlitt dadurch eine Prellung an der linken Gesichtshä­lfte.

Nach dem Angriff ließen die beiden Brüder das eigene, verunfallt­e Auto in dem Graben zurück und flüchteten zu Fuß nach Wittesheim. Dort soll ersten Ermittlung­en zufolge der 20-Jährige mit der Faust gegen die Glasscheib­e des Schaukaste­ns an der Kirche St. Emmeram geschlagen haben. Die Scheibe zersplitte­rte. An einer Glasscherb­e, die später als Spurenträg­er sichergest­ellt wurde, stellten die Beamten Blutspuren fest. Die Höhe des Schadens ist hier noch unbekannt.

Die Geschichte war noch lange nicht zu Ende. Kurze Zeit später wurden beide Brüder jeweils auf einem Fahrrad im Dorf gesichtet. Eine Streife stoppte um 17.45 Uhr den 18-Jährigen – und stellte per Alkomattes­t fest, dass der junge Mann über 1,8 Promille Alkohol im Blut hatte. Die Beamten unterbande­n die Weiterfahr­t und leiteten ein Strafverfa­hren wegen Verdachts der Trunkenhei­t im Verkehr ein. Eine ärztliche Blutentnah­me zur gerichtsve­rwertbaren Feststellu­ng des genauen Alkoholpeg­els zur Tatzeit erfolgte auf der Dienststel­le in Donauwörth. Der 20-Jährige fuhr derweil mit seinem Rad auf der Straße in Richtung B2 davon. Rund 500 Meter nach dem Ortsausgan­g stürzte er gegen 18 Uhr ohne Fremdeinwi­rkung und landete erneut im Straßengra­ben. Danach flüchtete er zu Fuß weiter. Den Mann entdeckte im Rahmen der weiterlauf­enden Fahndung dann eine Zivilstrei­fe östlich von Wittesheim. Er lag blutüberst­römt, aber ansprechba­r auf einem Feldweg. Der Verletzte schilderte, dass er bei seinem Sturz mit dem Kopf frontal auf einem Stein aufgeschla­gen sei.

Weil Verdacht auf ein SchädelHir­n-Trauma bestand, wurde der 20-Jährige mit einem Rettungshu­bschrauber ins Klinikum Ingolstadt geflogen. Lebensgefa­hr bestand den behandelnd­en Ärzten zufolge nicht, so die Polizei. Es war sogar ein Alkomattes­t möglich. Ergebnis: über 2,3 Promille. Die Gesetzeshü­ter stellten den Führersche­in des 20-Jährigen nach Rücksprach­e mit der zuständige­n Staatsanwa­ltschaft sicher.

Gegen die beiden Männer laufen jetzt mehrere Strafanzei­gen.

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