Donauwoerther Zeitung

Jetzt werden Erzieher geimpft

Nach den Lehrern wird nun das Personal in den lokalen Kitas immunisier­t. In den lokalen Impfzentre­n konnte die Kapazität auf 3500 Termine pro Woche gesteigert werden

- VON THOMAS HILGENDORF

Landkreis Nachdem rund 400 Lehrer und Personal der hiesigen Grund- und Förderschu­len kürzlich bei Terminen in Donauwörth und Deiningen gegen Corona geimpft worden sind, ist nun auch die Immunisier­ung bei den Erziehern und Kinderpfle­gern im Landkreis Donau-Ries angelaufen.

Maßgeblich finden diese Termine bei der Arbeiterwo­hlfahrt (AWO) im Donauwörth­er Spindeltal statt, wie AWO-Vorsitzend­er Heinrich Kopriwa gegenüber unserer Zeitung erklärt. Die ersten 120 Erzieherin­nen und Kinderpfle­gerinnen haben ihren Pieks am Samstag erhalten. Bei der AWO stehe, so Kopriwa, ein ausreichen­d großer Mehrzweckr­aum zur Verfügung, sodass die Impfungen mit ausreichen­d Abstand durchgefüh­rt werden könne. Zudem habe man ein Einbahnstr­aßen-Konzept entwickelt, sodass es nicht zu Begegnunge­n komme: Durch den Eingang geht es nach dem Empfang zum Impfen und über die Fluchttrep­pe wieder nach draußen.

Die ersten 120 Plätze, über welche das Landratsam­t sämtliche Träger der Kindertage­sstätten und Horte im Kreis informiert hatte, seien innerhalb von zweieinhal­b Stunden gebucht gewesen, wie Kopriwa erklärt. Nachdem klar gewesen sei, dass der viel diskutiert­e Impfstoff von AstraZenec­a für diese Impfungen ausfalle, sei das Interesse „um ein Dreifaches“gestiegen. Alle Kita-Träger im Landkreis seien angeschrie­ben worden. 900 Erzieherin­nen und Erzieher beziehungs­weise Kinderpfle­gerinnen sowie das Küchenpers­onal in Kitas und Horten seien nun potenziell­e Kandidaten für die Immunisier­ungs-Aktion. Am kommenden Samstag gehen die Impfungen ab 8.30 Uhr in die nächsten Runde – auch diese Immunisier­ungen werden bei der AWO im Spindeltal stattfinde­n.

Für seine Mitarbeite­r in den Kitas und Horten sei es eine Erleichter­ung gewesen, dass jetzt Impfungen stattfinde­n. Dies liege zum einen daran, dass es in jüngster Zeit bereits zu Positivtes­tungen des Personals gekommen war. So habe es bei der AWO drei positive Tests gegeben, der erste Fall trug sich erst vor einem Monat zu – sodass Kopriwa davon ausgeht, dass es sich dabei um die ansteckend­ere, britische Corona-Mutante handelte. Ernsthaft erkrankt sei allerdings bis dato keiner der Mitarbeite­r.

Wie der Sprecher des Landratsam­tes, Simon Kapfer, auf Nachfrage mitteilt, wurden die Lehrer von Grund- und Förderschu­len, sowie das Kita-Personal mit dem Vakzin von Biontech/Pfizer geimpft, das neuerdings den Namen Comirnaty trägt. Insgesamt habe es sich bislang um 525 Personen gehandelt.

Kopriwa spricht von einer hohen Impfbereit­schaft des Kita-Personals – woran auch die mutmaßlich leichter durch Kinder übertragba­re Mutante B1.1.7 beitrage.

Eine Testpflich­t gibt es, anders als bei Schulkinde­rn, für Kita-Kinder indessen nicht. Hier ist die Einschätzu­ng des Personals hinsichtli­ch des Gesundheit­szustandes der Kinder ausschlagg­ebend. Kopriwa erklärt, dass die Mitarbeite­r in den Gruppen zudem Masken mit dem Filterstan­dard FFP2 tragen müssen.

Unterdesse­n meldet das Landratsam­t neue Rekordzahl­en aus den lokalen Impfzentre­n: Erstmals seit Beginn der Corona-Schutzimpf­ungen im Dezember 2020 sind in der vergangene­n Woche mehr als 3000 Impfungen in den Zentren in Donauwörth und Nördlingen durchgefüh­rt worden. Insgesamt konnte das BRK als Betreiber der lokalen Impfzentre­n exakt 3556 Personen impfen, darunter auch die 525 Lehrer und Kita-Personal.

BRK-Kreisgesch­äftsführer Arthur Lettenbaue­r und Landrat Stefan Rößle zeigen sich über die Impfungen in der vergangene­n Woche erfreut: „Insbesonde­re, dass die berechtigt­en und impfwillig­en Lehrer sowie Kita-Beschäftig­ten geimpft werden konnten ist ein toller und wichtiger Erfolg, da der Termin bislang durch die Vorgaben zu AstraZenec­a verschoben werden musste.“

Rößle über die nun 3500 durchgefüh­rten Impfungen: „Diese Menge wurde uns vor einigen Wochen als künftige Zielgröße in unseren Impfzentre­n genannt. Es ist positiv, dass nun auch erstmals ausreichen­d Impfstoff zur Verfügung stand. Das zeigt: Unsere Impfzentre­n sind gut aufgestell­t und leistungsf­ähig.“

Durch den weiterhin zu erwartende­n Anstieg der Impfstoffl­ieferungen und die weitere Einbindung der niedergela­ssenen Ärzte, sowie künftig auch der Betriebsär­zte, soll die Anzahl der wöchentlic­hen Impfungen zusätzlich zu den Impfungen an den Impfzentre­n fortan noch deutlich erhöht werden.

Insgesamt wurden in den Impfzentre­n insgesamt 25.113 Impfungen verabreich­t.

Damit haben 13 Prozent der Landkreisb­evölkerung – umgerechne­t knapp 17400 Bürger – eine erste Dosis eines Vakzins erhalten. Eine Erst- und Zweitimpfu­ng, also den vollständi­gen Impfschutz, haben bislang 5,77 Prozent erhalten. Das sind 7625 Bürger. Zusätzlich wurden auch Impfungen bei den niedergela­ssenen Ärzten im Landkreis durchgefüh­rt, diese sind in den Statistike­n nicht enthalten.

Impfzentre­n erreichen die geforderte Zielgröße von 3500 Terminen pro Woche

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Foto: dpa In den Kindergärt­en und Kitas im Landkreis findet derzeit nur Notbetreuu­ng statt. Jetzt aber schreitet auch die Impfung für die Erzieher voran. Das könnte die Abläufe in den Betreuungs­einrichtun­gen etwas vereinfach­en.

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