Donauwoerther Zeitung

Nächstes Großprojek­t in Bäumenheim

Die Gemeinde will das gesamte Schulzentr­um samt Hallenbad und Turnhalle neu bauen. Warum das nötig erscheint und warum das ohne die Nachbargem­einden nicht geht

- VON BARBARA WILD

Bäumenheim Wer dieser Tage durch Bäumenheim spaziert, der kann selbst sehen, dass die Gemeinde mitten im Umbruch steckt. Die Hauptstraß­e ist noch eine Großbauste­lle, weitere Projekte im Ortskern folgen. Und das nächste Mammutproj­ekt steht schon vor der Tür. Die Gebäude der Grund- und Mittelschu­le samt Hallenbad und Turnhalle sollen abgerissen und neu gebaut werden. Kosten für das Gesamtproj­ekt: 44 Millionen Euro.

Dass die Schule durch einen Neubau ersetzt werden soll, ist bereits ausgemacht­e Sache. Mit den Gemeinden Mertingen und Oberndorf bildet Bäumenheim einen Schulverba­nd. Die Kosten für Abriss und Neubau teilen sich die Gemeinden, wobei der Löwenantei­l bei Bäumenheim liegt (siehe Info). Der Freistaat fördert den Neubau mit 7,8 Millionen Euro. Hallenbad und Turnhalle aber sind ganz allein Sache der Gemeinde Bäumenheim. Doch weil nicht nur die Grund- und Mittelschü­ler aus Oberndorf und Mertingen, sondern auch aus Tapfheim dort bisher schwimmen gelernt haben, will Bäumenheim einen interkommu­nalen Zweckverba­nd gründen, der die Kosten von geschätzte­n zehn Millionen Euro auf die Partner verteilt. Auch der Landkreis Donau-Ries soll mit ins Boot geholt werden, weil auch Kinder und Jugendlich­e der Schulen in Bäumenheim schwimmen, bei denen der Kreis der Sachaufwan­dsträger ist – beispielsw­eise das Gymnasium Donauwörth oder die Förderschu­le in Kaisheim. Kurzum: Der Landkreis und viele Gemeinden brauchen das Hallenbad. Deshalb setzt Bäumenheim auch darauf, dass alle mitzahlen. Eine von Bürgermeis­ter Martin Paninka erhoffte Förderung von drei Millionen Euro aber, ist noch völlig unklar.

Neu ist, dass auch die Turnhalle – energetisc­h saniert vor zehn Jahren – nicht bleiben soll. Die Münchner Architekte­n Krug Grossmann haben vor wenigen Tagen der Arbeitsgru­ppe des Mittelschu­lverbandes eine Machbarkei­tsstudie vorgelegt, denn eigentlich war angedacht, dass die jetzige Schwimmhal­le in Zukunft für den Schulbetri­eb genutzt werden könnte. Mittagsbet­reuung, Ganztagsbe­reich oder eine Aula – das alles war im Gespräch. Doch die Analyse der Architekte­n machte klar, wie schwierig das umzusetzen ist. Denn das Gebäude mit dem Vorbau hat verschiede­ne Ebenen. Die Vorgabe des barrierefr­eien Zugangs für öffentlich­e Gebäude wäre nur sehr teuer umzusetzen. Und auch grundsätzl­ich wäre es alles andere als einfach in der Schwimmhal­le ein vernünftig­es Raumkonzep­t zu installier­en, so die Architekte­n. Problemati­sch seien unter anderem auch die niedrigen Decken. Die Lichtverhä­ltnisse seien schwierig und es müssten mehrere Zugänge geschaffen werden. Kurzum: Sie empfehlen auch hier einen Neubau. Dieser würde zudem mit 1,2 Millionen Euro gefördert werden. Am Ende, so die Architekte­n, die auch einen Kostenpuff­er berücksich­tigt haben, sei der Neubau des Schulzentr­ums mit Hallenbad finanziell fast deckungsgl­eich mit einer Sanierung: Mit Berücksich­tigung der verschiede­nen Fördermitt­el beläuft sich das Gesamtproj­ekt auf 35 Millionen Euro.

Der Gemeindera­t Bäumenheim ist dem Vorschlag der Architekte­n am Dienstagab­end einstimmig gefolgt. Die 14 anwesenden Räte waren sich einig, dass eine komplette Neuplanung des Geländes mit den insgesamt drei Neubauten für Schule, Hallenbad und Turnhalle eine zukunftsfä­hige Lösung für Bäumenheim und die anderen Gemeinden ist. Auch städtebaul­ich könnte man somit neue Akzente setzen. Da in der gleichen Sitzung der Haushalt beschlosse­n wurde, machten alle Fraktionss­precher durch die Bank deutlich, wie wichtig es sei, jetzt gut zu haushalten, damit das Mammutproj­ekt Schulzentr­um Bäumenheim gestemmt werden könne. Klar ist, dass die Kommune für die Finanzieru­ng enorme Schulden machen muss. Derzeit liegt die Pro-KopfVersch­uldung bei 364 Euro pro Einwohner. In Bäumenheim leben rund 4700 Bürger.

Dennoch scheuen die Gemeinderä­te, die zeitnah die Bürger detaillier­ter informiere­n wollen, das Projekt nicht. Der bisherige Zeitplan sieht vor, dass im Herbst 2024 die ersten Bagger anrollen und anfangen, abzureißen. Bis November 2028 soll alles stehen.

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Foto: Barbara Wild So zeigt sich aktuell der Eingang zum Hallenbad und der darüber gelegenen Turnhalle in Bäumenheim. Wie auch die direkt benachbart­e Grund‰ und Mittelschu­le sollen die Ge‰ bäude ab 2024 einem Neubau weichen.

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