ExMinister entschuldigt sich
Pschierer rudert nach Lehrerschelte zurück
München Franz Josef Pschierer, einstiger CSU-Wirtschaftsminister und Präsident des Allgäu-Schwäbischen Musikbunds (ASM), hat Ende März Bayerns Lehrer scharf angegriffen und damit einen Sturm der Empörung ausgelöst. „Wir haben zwar mit die teuersten, aber nicht immer die besten und fleißigsten Lehrer“, schrieb der Landtagsabgeordnete auf Facebook. Jetzt entschuldigt sich Pschierer in einem Brief – zumindest bei den Lehrkräften, die ehrenamtlich im ASM tätig sind. Gegenüber allen anderen Pädagogen im Freistaat nimmt er seine Worte darin nicht zurück.
In dem Brief, der unserer Redaktion vorliegt, schreibt Pschierer an die Lehrkräfte adressiert: „Hinsichtlich meines missglückten Facebook-Posts möchte ich euch glaubhaft versichern: Eine derartige Wortwahl wird es in Zukunft von mir nicht mehr geben!“Der Post sei „aus einer emotionalen Situation heraus sehr unglücklich und pauschalisierend formuliert“gewesen.
Nach dem Beitrag hatte sich das Präsidium des 87000 Mitglieder starken ASM seinerseits auf Facebook von Pschierers Aussagen losgesagt und sich „von einer Herabwürdigung des Berufsstandes der Lehrer“distanziert. Dieser Beitrag wurde inzwischen entfernt. „Ich möchte den Lehrerinnen und Lehrern in unserem Verband ausdrücklich versichern, dass ich ihr Engagement (...) und ihre wertvolle und unverzichtbare Arbeit sehr zu schätzen weiß“, so Pschierer jetzt.
In seinem wütenden Post hatte er auf ein Ultimatum reagiert, das der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband gestellt hatte und wonach bis Ende der Osterferien alle impfwilligen Lehrer ein Impfangebot erhalten sollten. „Für mich ist dieses Ultimatum (…) schlichtweg unverschämt“, schrieb Pschierer. „Und deshalb bin ich fast geneigt, das Zitat unseres früheren Bundeskanzlers Gerhard Schröder über Lehrer zu wiederholen (,Ihr wisst doch ganz genau, was das für ... Säcke sind‘).“Schröder hatte Lehrer vor rund 25 Jahren in einer Schülerzeitung „faule Säcke“genannt.