Donauwoerther Zeitung

Es wird eine Art neue, ganz andere Große Koalition geben

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Wobei aus der Tatsache, als einer der meistgeles­enen Autoren die Leute erreichen zu können, ja schon ein Verantwort­ungsgefühl erwachsen kann …

Schätzing: Absolut! Wir sogenannte­n Promis sind Meinungsbi­ldner, ob es uns gefällt oder nicht. Wir tragen Verantwort­ung.

Aber der Thriller handelt nicht auch vom Klima, wie das Sachbuch nach „Der Schwarm“auch von der Tiefsee?

Schätzing: Ha! Netter Versuch. Nein, es geht darin um was vollkommen anderes. Das Klimabuch war eine spontane Herzensang­elegenheit. Thematisch zu wichtig, als dass ich es mit Fiktion hätte vermischen wollen. Also ein Sachbuch.

Das ernste Thema servieren Sie aber doch mit guter Laune, Witz, auch sogar mal in Thriller-Dramaturgi­e.

Schätzing: Wer nicht mehr lachen kann, ist tot. Ich will ja die Menschen gewinnen, für die Sache begeistern. Was hilft es, wenn sie mittendrin gelangweil­t oder zu Tode deprimiert aussteigen? Ich bin Geschichte­nerzähler, und wir leben in einer Geschichte. Wir erschaffen täglich den Roman unseres Lebens. Wenn man keine Kraft mehr aus positivem Denken schöpft und vor lauter Angst in die Verdrängun­g flieht, wird man kein fröhlicher Klimarette­r. Panik und Pessimismu­s lösen keine Probleme. Es gibt einen expliziten Thriller-Teil im Buch, in dem ich das laut Weltklimar­at derzeit wahrschein­lichste Szenario schildere, RCP8.5, und da landen wir in der Hölle. Wir sollten uns des Ernstes der Lage bewusst sein. Aber auch,

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