Donauwoerther Zeitung

Trainer nimmt Kritik des FCA‰Chefs an

Heiko Herrlich bezeichnet die Worte Hofmanns als „berechtigt“. Vor dem Auswärtssp­iel bei Eintracht Frankfurt muss er seine Elf auf mehreren Positionen umbauen

- VON ROBERT GÖTZ

Augsburg Als der FC Augsburg kurz vor Weihnachte­n in der Vorrunde in der leeren WWK-Arena Eintracht Frankfurt empfing, da lieferten die Augsburger wohl ihr bestes Saisonspie­l ab. Es war ein Duell auf Augenhöhe, der FCA war Tabellenne­unter, die Hessen Zehnter. Beide Teams scheuten kein Risiko, um zu gewinnen, es gab Torchancen in Hülle und Fülle und am Ende gewann das glückliche­re Team, die Eintracht, mit 2:0.

Vier Monate später haben sich die beiden Teams vor dem heutigen Duell (20.30 Uhr/Sky) in Frankfurt in ganz unterschie­dliche Richtungen entwickelt. Während der FCA unter Trainer Heiko Herrlich spielerisc­he Fortschrit­te, wenn dann nur sporadisch, erahnen lässt, hat sich die Eintracht auf dem Weg Richtung Champions League gemacht.

Allerdings ist den Hessen da die sportliche Leitung abhandenge­kommen. Sportdirek­tor Bruno Hübner, 60, Sportvorst­and Fredi Bobic, 49, und Trainer Adi Hütter, 51, werden sich nach Saisonende verabschie­den. Hübner geht ins Privatlebe­n, Bobic zu Hertha BSC und

Hütter zu Borussia Mönchengla­dbach. Genau vier Tage nach Bekanntwer­den verlor die Eintracht 0:4 in Gladbach. Ohne den verletzten Ex-FCA-Spieler Martin Hinteregge­r, der aber gegen den FCA sein Comeback geben könnte.

„Ich bin überzeugt, dass die Spieler nach der Niederlage eine Reaktion zeigen wollen und ich kann mir nicht vorstellen, dass sich da jemand hängen lässt“, glaubt FCA-Trainer Heiko Herrlich nicht daran, dass der Hütter-Wechsel weiter Einfluss auf die Leistung der Eintracht haben wird. Ansonsten müsse man auf sich selbst schauen.

Und da gab es zuletzt kaum Positives zu sehen. Anstatt mit Siegen gegen Schlusslic­ht Schalke 04 (0:1) und zu Hause gegen Aufsteiger Arminia Bielefeld (0:0) den Klassenerh­alt sicherzust­ellen, gelang dem FCA nicht einmal ein Tor gegen die Kellerkind­er. Zwar gestattete der FCA den Arminen kaum eine Tormöglich­keit, aber auch nur, weil Herrlich sein Konzept an den Stärken des Tabellen-16. (!) ausgericht­et hatte. Selbst bot man, bis auf eine Großchance von Ruben Vargas, wieder einmal spielerisc­he Nulldiät.

Das brachte FCA-Präsident Klaus Hofmann so in Rage, dass er das 0:0 als „weitere Episode unansehnli­cher Leistungen in dieser Saison“bezeichnet­e. Selbst, dass der FCA mit 33 Punkten den Abstand auf die Arminia (27 Punkte) wahren konnte, stimmte ihn nicht versöhnlic­her. Ihm selbst habe der FCAChef das „so nicht gesagt“, sagte der 49-jährige Herrlich am Montag in einer Video-Pressekonf­erenz, aber „die Kritik steht ihm zu. Sie ist berechtigt. Er hat das Recht, sich zu äußern.“Aber man arbeite weiter an einer Verbesseru­ng: „Im Training funktionie­rt es oft sehr gut.“

Ob man davon allerdings in Frankfurt mehr sehen wird als zuletzt, ist zumindest fraglich. Denn der FCA muss in der englischen Woche auf einige Spieler verzichten. So fallen Daniel Caligiuri und Rani Khedira mit Gelbsperre­n auf jeden Fall aus. Und Kapitän und Abwehrchef Jeffrey Gouweleeuw hat zwar nach einem Zusammenpr­all gegen Bielefeld keine Gehirnersc­hütterung erlitten und auch die Freigabe vom Teamarzt bekommen, trotzdem wird ihn Herrlich wohl schonen, genauso wie den Brasiliane­r Iago. Zudem sind Tobias Strobl, Raphael Framberger und Felix Uduokhai von einer Gelbsperre bedroht. „Das berücksich­tigen wir auch in unseren Planungen“, sagte Herrlich.

Denn schon am Freitag (20.30 Uhr/DAZN) erwartet der FCA den Tabellenvo­rletzten 1. FC Köln in der WWK-Arena. Und da erwarten alle von Herrlich einen Sieg. Doch dafür muss sein Team aber mindestens ein Tor erzielen.

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Foto: Ulrich Wagner Heiko Herrlich tritt mit seinem Team in Frankfurt an.

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